Der Bürgermeister informiert KW 4

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

In der öffentlichen Gemeinderatssitzung vom vergangenen Dienstag hat der Gemeinderat einstimmig das vom Klimamanager der Gemeinde Gondelsheim, Herrn Andreas Hintz und Bürgermeister Markus Rupp erstellte Umwelt- Klimaschutzprogramm für unsere Bürger und Vereine verabschiedet: 

„Prima Klima für Gondelsheim“

Kommunales Förderprogramm von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen geht am 24. Februar an den Start

Gemeinde fördert mit 20.000 Euro

Gondelsheim fügt seinen Umwelt- und Klimaschutzbemühungen einen weiteren Baustein hinzu. Einstimmig verabschiedete der Gemeinderat am 31. Januar 2023 das von der Verwaltung erarbeitete Gondelsheimer Förderprogramm von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen. „Wir wollen damit unsere Bürgerinnen und Bürger motivieren, selbst Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz zu ergreifen und wir als Gemeinde unterstützen sie dabei“, sagt Bürgermeister Markus Rupp und ergänzt: „Bewusst haben wir einen sehr breiten Katalog an förderfähigen Maßnahmen aufgelegt, um möglichst viele Menschen zum Mitmachen zu animieren.“ 20.000 Euro stehen dafür bereit. Ab dem 24. Februar können die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde einen entsprechenden Antrag stellen.

Die Fördermaßnahmen unter dem neuen Label „Prima Klima für Gondelsheim“ konzentrieren sich auf sechs Bereiche: Erneuerbare Stromerzeugung mit Photovoltaik, energieeffiziente Heizungstechnik, umweltfreundliche Gebäudesanierung, nachhaltige Mobilität, Begrünung und Entsiegelung sowie Klimaschutzfonds. Sämtliche Punkte dienen zwei Zielen, der Anpassung an den Klimawandel und der Verminderung des CO2-Ausstoßes. Zu ersterem zählen unter anderem die Entsiegelung und Begrünung von Flächen, während Gebäudesanierungen eine Möglichkeit sind, weniger Kohlendioxid zu verbrauchen, sagt Andreas Hintz, Klimaschutzmanager der Gemeinde. Und er führt weiter aus: „Die Gemeinde fördert Klimaschutz-Anstrengungen, die sonst nicht gefördert werden.“ So gibt es beispielsweise für Balkonsolarmodule einen Zuschuss von 200 Euro. Mit jeweils maximal 1.000 Euro beteiligt sich die Gemeinde an den Kosten für den Einsatz von ökologischen Dämmstoffen beziehungsweise an der Begrünung von Gebäudefassaden. Bürger, Vereine und Initiativen erhalten auf Wunsch jährlich zwei klimaresistente Bäume und wer für Heizungstechnik energieeffizienter gestalten möchte, der bekommt einen Zuschuss von maximal 200 Euro für die Erstellung eines Energieberatungsberichts. Zudem fördert die Gemeinde Projektideen zur Verbesserung des Umwelt- und Klimaschutzes in Gondelsheim.

„Das sind nur einige der Maßnahmen, die wir fördern“, so Bürgermeister Rupp, der eines klarstellt: „Das soll keine einmalige Sache bleiben. Ziel ist es, daraus eine kontinuierliche Förderung zu machen.“ Einen Tipp hat er noch: „Bei Interesse empfiehlt es sich, möglichst schnell einen Antrag zu stellen, denn die Bearbeitung erfolgt nach dem Eingangsdatum und das vorhandene Budget ist endlich.“ Zudem weist er darauf hin, dass nur neue und noch nicht in Auftrag gegebene Vorhaben berücksichtigt werden. „Mit diesem Programm fördern wir sehr bürgernah und konkret den Umwelt- und Klimaschutz in Gondelsheim. Entsprechend groß wird auch die Resonanz und Akzeptanz sein“, ist sich Rupp sicher. „Prima Klima für Gondelsheim“ reiht sich ein in verschiedene ökologische Maßnahmen wie die Photovoltaik-Offensive. Während das neue Programm sich an die Bürgerschaft richtet, zielt die jüngst angestoßene Photovoltaik-Offensive darauf, kommunale Dächer mit Solaranlagen auszustatten, um eigenen Strom zu produzieren.

Demnächst gibt es auf hier, auf der Homepage www.gondelsheim.de und der Facebook-Seite „Gondelsheim informiert“ weitere Infos zu den Programminhalten und Anmelde-Modalitäten.    

Gondelsheim sucht neue Jugendschöffen

Die Amtszeit der Jugendschöffen beim Bezirksjugendschöffengericht Karlsruhe und der Jugendkammer beim Landgericht Karlsruhe endet Ende 2023. Daher werden für die neue Amtszeit von 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2028 neue Ehrenamtliche gesucht, die sich für das Schöffenamt interessieren und sich hierfür aufstellen lassen möchten.

Manche fragen sich vielleicht: Was ist eigentlich ein Jugendschöffe und was macht man in diesem Amt?

Jugendschöffen sind Bürgerinnen und Bürger ohne juristische Ausbildung, die als Vertreterinnen und Vertreter des Volkes agieren. Manche bezeichnen sie auch als „ehrenamtliche Richter“. Gemeinsam mit den Berufsrichtern, denen sie gleichgestellt sind, nehmen sie an Jugendgerichtsverhandlungen teil und wirken daran mit. Sie sind z.B. an der Entscheidung beteiligt, ob ein Angeklagter im Alter zwischen 18 und 20 Jahren als Erwachsener oder Jugendlicher zu beurteilen ist. Wenn beide Jugendschöffen in einem Verfahren dagegen sind, kann auch niemand verurteilt werden. Jedes Urteil – ob Freispruch oder Verurteilung –  haben die Jugendschöffen mitzuverantworten.

Die Gemeinde Gondelsheim muss für die Wahl der Jugendschöffen mindestens 4 Jugendschöffen, 2 Frauen und 2 Männer, für die Vorschlagsliste für den Jugendhilfeausschuss benennen.

Neben Interesse an diesem Amt und Engagement müssen Jugendschöffen weitere Voraussetzungen erfüllen.

Unter anderem müssen sie die deutsche Staatsangehörigkeit haben und ausreichende deutsche Sprachkenntnisse vorweisen. Bewerberinnen und Bewerber müssen zwischen 25 und 70 Jahren alt sein. Juristische Kenntnisse sind nicht erforderlich.

Sie haben Interesse und sind neugierig geworden? Dann bewerben Sie sich für das Schöffenamt! Bewerbungen können bis spätestens 22. März 2023 beim Ordnungsamt der Gemeinde Gondelsheim, Bruchsaler Str. 32, 75053 Gondelsheim eingereicht werden. Die Bewerbungsunterlagen und weiteren Informationen sowie Voraussetzungen finden Sie unter www.schoeffenwahl.de (Achtung: Bitte Bewerbungsunterlagen für Jugendschöffen verwenden! Die allgemeinen Schöffen werden zu einem späteren Zeitpunkt ausgeschrieben.).

Bewerbungsunterlagen und Informationen erhalten Sie auch bei Frau Sleeman, sophia.sleeman@gondelsheim.de oder 07252/9444-50.

In Gondelsheim feiern die lieben Kleinen die

„Die große Ramba Zamba Party“

Kinderfasching in der Saalbachhalle verspricht viel Spaß und dient einem guten Zweck

Faschingsfreunde aufgepasst! Am Sonntag, 12. Februar, steigt sie wieder, „Die große Ramba Zamba Party“ für die lieben Kleinen.

Pünktlich um 14.11 Uhr beginnt die Kinderfaschings-Party in der Gondelsheimer Saalbachhalle. „Endlich können die Kinder wieder unbeschwert gemeinsam die Faschingszeit genießen“, sagt Bürgermeister Markus Rupp. Zu lachen und zu freuen gibt es einiges, dafür sorgt das abwechslungsreiche Programm, das Organisator Uli Lange auf die Beine gestellt hat.

Neben dem Spaß verfolgt die Veranstaltung auch ein ernstes Anliegen. Mit den Eintrittsgeldern unterstützen die Veranstalter, der Verein Festival der guten Taten und der TV Gondelsheim, die Aktion Mensch. „Das ist eine wahrlich gelungene Kombination. ‚Ramba Zamba‘ sorgt für viele fröhliche und glückliche Kindergesichter und die Einnahmen helfen gleichzeitig Menschen, die auf unsere Unterstützung angewiesen sind“, sagt Bürgermeister Markus Rupp, gemeinsam mit der Regierungspräsidentin a.D. Gerlinde Hämmerle Schirmherr der Veranstaltung.

Zauberlehrlinge gesucht! Diesen Aufruf startet Magic-Kalle und hofft auf Freiwillige, die gemeinsam mit ihm auf der Bühne in die Welt der Magie eintauchen wollen. Aber Magic-Kalle beherrscht nicht nur das Zauberhandwerk, er weiß auch, welche musikalischen Ohrwürmer beim Nachwuchs beliebt sind. Den Beweis liefert er in seiner Kinder-Mega-Super-Disco-Music-Show. Apropos Zauberkunst. Ein absoluter Meister dieses Fachs und das seit vielen Jahrzehnten ist Mister Black.

Mitgebracht hat er seine tierischen Freunde und verwandelt so die Bühne in einen – fast – richtigen Zoo.

Eigene Aktivität ist, wie der Name schon sagt, bei der Mitmach-Kinder-Spiele-Show gefragt. Der landauf, landab bekannte Mister Kunterbunt produziert Gags am laufenden Band und die kleinen Mitmacher werden nach ihrem Bühnenauftritt mit Preisen belohnt. Durchschnaufen und genießen ist beim Auftritt der Kinder-Gardetanzgruppe Eulenkücken der KG Fidelio aus Karlsruhe geboten, während diese ihre rasanten und temperamentvollen Schautänze „Die fliegenden Beine“ und “Die kleinen Zwerge“ aufführen.

„Die große Ramba Zamba Party“ findet am Sonntag, 12. Februar, in der Saalbachhalle statt. Beginn ist um 14.11 Uhr, Einlass ab 13 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro. Karten gibt es im Bürgerbüro des Rathauses Gondelsheim sowie im Büro der Tourist-Info Bretten.

D’Badisch Bühn spielt für Gondelsheimer Senioren den Karlsruher Schwank „Oifach ferdig“

Sonntag, 5. März 2023 in der TV-Halle

Wie bereits angekündigt, ist es der Gemeinde Gondelsheim gelungen als Ersatz für die entfallene Senioren-Weihnachtsfeier das bekannte Karlsruher Mundartensemble von d’Badisch Bühn für ein Gastspiel in Gondelsheim zu verpflichten.

Am Sonntag, 5. März 2022 ist es dann soweit.  Gespielt wird der Schwank „Oifach ferdig“:

„Für den verwitweten Bauer Tobias Leidig sind nur 3 Dinge wichtig: sein Selbstgebrannter, sein Sofa und seine Ruhe. Die Arbeit auf dem Hof überlässt er seiner Tochter Franziska und dem Landwirtschaftsgehilfen Matthias. Beide sind hoffnungslos überfordert. Und weil es so nicht weitergehen kann, stellt Franziska – gegen Tobias‘ Widerstand – die Haushälterin Lotte ein. Diese Frau scheint alles zu können. Wenn da nur nicht ihre heimlichen Telefonate wären. Spätestens als dann noch eine Fernseh-Redakteurin auftaucht und den Hof für die Produktion einer ländlichen Familienserie besichtigt, ist es mit Tobias‘ Ruhe endgültig vorbei.“

Der exklusive Auftritt für die Gondelsheimer Senioren findet in der Turnhalle (TVG) statt. Eingeladen sind alle Seniorinnen und Senioren ab dem 65. Lebensjahr samt Partner. Einlass ist um 16.00 Uhr, das Stück selbst beginnt um 17.00 Uhr.

Bitte im Terminkalender vormerken.

Neues aus dem Jugendtreff Bounty

Etwas auf dem Herzen

Unlängst, an einem Mittwoch im Abendtreff: Es war nicht unbedingt voll gewesen, an diesem Tag in der Mitte der Woche. Doch jeder einzelne der Besuchenden hatte irgendetwas auf dem Herzen. Da war nichts Spektakuläres, Wildes, Furchtbares dabei. Eher die alltäglichen Anliegen, Erfahrungen und Sorgen junger Erwachsener (oder beinahe Erwachsener). Sehr viel wichtiger, und ganz unabhängig von dieser Einordnung: Jeder wollte etwas loswerden, brauchte jemanden, der versteht oder schlicht nur aufmerksam zuhört.

Und genau das finden unsere Gäste im Jugendtreff! Eine Gelegenheit zur vertrauensvollen An- und Aussprache. Dieser Abendtreff war, unter diesem Blickwinkel, ein wichtiger Ausschnitt unserer alltäglichen Arbeit. Für ein Gefühl erfolgreicher Zufriedenheit ist es insofern recht unerheblich, ob an diesem Mittwoch viel oder eher weniger Gäste anwesend waren.

Freilich gibt es auch Zeiten, zu denen wir weniger gefordert werden: etwa, wenn eine geschlossene Gruppe Jugendlicher sich unabhängig beschäftigt (zum Beispiel wie auf dem Foto zu sehen). Dennoch! Auch für sie garantieren wir zumindest gemütliche und sichere Rahmenbedingungen. Und falls sie mal einen Ansprechpartner benötigten, würden sie ihn in uns finden.

Terminvorschau:

Der nächste offene Sonntag ist am 12. Februar.

Euer AWO-Jugendtreff-Team (Matthias und Michael Klebon, Andrea Mergel)

Die Grundsteuererklärung beschäftigt viele Gondelsheimer

SPD-Anfrage an die Gemeindeverwaltung

Die Grundsteuererklärung ist ein bürokratisches Ungetüm, was vielen Gondelsheimerinnen und Gondelsheimern in den letzten Monaten den Nerv raubte. Bürgermeister Markus Rupp konnte darüber und über den Ärger seiner Mitbürgerinnen und Mitbürger in dieser Angelegenheit in der jüngsten Gemeinderatssitzung aus vielen Gesprächen berichten. 

Rupp und Hauptamtsleiter Sören Rexroth betrieben deshalb und aufgrund einer SPD-Anfrage (s.u.) Aufklärung: Der Bodenrichtwert ist ein durchschnittlicher Preis für eine Anzahl ähnlicher Grundstücke. Die Gutachterausschüsse für Grundstückswerte ermitteln ihn aus den von ihnen geführten Kaufpreissammlungen. Zu einer Richtwertgruppe – sogenannte Bodenrichtwertzonen – können die Grundstücke eines Gebiets, einer Straße, etc. gehören.

Zudem stellen die Gutachterausschüsse die wertbeeinflussenden Merkmale des Bodenrichtwertgrundstücks dar.

Der Bodenrichtwert wird in Euro pro Quadratmeter angegeben. Dabei geht es nur um das Bauland – nicht um darauf gebaute Gebäude. Es wird gewissermaßen so getan, als stünde kein Gebäude auf dem Grundstück.

Der Bürgermeister erklärte weiter, der Bodenrichtwert sei nicht identisch mit dem Grundstückspreis, den man bei einem Kauf erzielen könnten. Während es sich beim Bodenrichtwert um einen Durchschnittspreis einer Anzahl von Grundstücken handelt, fließen in den bei einem Verkauf zu erzielenden Grundstückspreis auch weitere individuelle Faktoren ein. Hinzu kommt, so Rexroth, dass sich seit der letzten Ermittlung des Bodenrichtwerts am Grundstücksmarkt einiges getan habe, so dass auch aus diesem Grund der zuletzt ermittelte Bodenrichtwert und der Preis, zu dem sich das Grundstück aktuell verkaufen ließe, voneinander abweichen können.

Lage, Anbindung ans Verkehrsnetz oder Zustand können eine Rolle bei der Bestimmung des Richtwertes spielen. Bürgermeister Rupp machte deutlich, dass Gondelsheim mit seiner Gemeinschaftsschule, seiner medizinischen Grundversorgung, seinen Einkaufsmöglichkeiten, dem Lärmschutz an der B35 und anderen positiven Faktoren nicht mit jeder anderen Gemeinde oder einem Ortsteil vergleichbar sei.

Die Gemeindeverwaltung oder der Gemeinderat haben aber aus gutem Grund keinerlei Einfluss auf die gutachterliche Tätigkeit. Aus Gondelsheim arbeiten dort drei Gutachter mit.

Einfluss habe der Gemeinderat aber im nächsten Jahr nach Vorliegen der Zahlen über den Grundsteuer-Hebesatz, der dann regulativ eingesetzt werden kann. Sofern die Grundsteuerreform nicht wieder kassiert werde, was Rupp nicht ausschloss.

Anfrage der SPD-Fraktion

„Viele Hausbesitzer haben schon ihre Bescheide zur Festsetzung der Grundsteuer ab 01.01.2025 erhalten und sind besorgt über die Höhe des dann fälligen Grundsteuerbetrages. Mit verantwortlich für die enorme Steigerung des Betrages sind die Bodenrichtwerte. Auffallend ist, dass diese deutlich über dem Niveau umliegender vergleichbarer Gemeinden liegen.

Dazu unsere Anfrage:

  • Wie ist es zu erklären, dass in Gondelsheim die Bodenrichtwerte deutlich höher sind als in vergleichbaren umliegenden Gemeinden? (Siehe BORIS)
  • Sind die Richtwerte unabänderliche feste Größen zur Ermittlung der Grundsteuer oder hat der Gemeinderat noch Möglichkeiten den Grundsteuerwert zu ändern?
  • Hatte die hiesige Verwaltung ein Mitspracherecht bei der Festlegung der Richtwerte, wenn ja, warum wurde dann der Gemeinderat nicht informiert?“

Antwort: Gutachterstelle in Bretten

„Seit 01.03.2020 gibt es den gemeinsamen Gutachterausschuss der Städte/Gemeinden Bretten, Pfinztal, Kraichtal, Oberderdingen, Sulzfeld, Gondelsheim, Kürnbach und Zaisenhausen. Der neu gebildete gemeinsame Gutachterausschuss hat die zuvor zum Wertermittlungsstichtag 31.12.2018 vom Gutachterausschuss Gondelsheim ermittelten Bodenrichtwerte übernommen, sie fortgeschrieben, um sie an die Marktentwicklung anzupassen.

Nach § 6 (2) Gutachterausschussverordnung (GuAVO) werden Bodenrichtwerte vom Gutachterausschuss in nichtöffentlicher Sitzung beraten und mit Stimmenmehrheit beschlossen. Ein Mitspracherecht von Verwaltungen hat der Gesetzgeber nicht vorgesehen.

Als Grundlage der Bodenrichtwertbestimmung innerhalb einer Bodenrichtwertzone dient die amtliche Kaufpreissammlung. Diese enthält Kaufpreise der Grundstücke und Immobilien des jeweiligen Gebiets. Bodenrichtwerte werden in der Regel alle zwei Jahre vom gemeinsamen Gutachterausschuss nach Auswertung der Kaufpreissammlung neu beschlossen.

Der Bodenrichtwert wird für eine Bodenrichtwertzone ausgewiesen. Ein abweichender Bodenwert gemäß § 38 Absatz 4 Satz 2 Landesgrundsteuergesetz (LGrStG) kann durch ein Gutachten (kostenpflichtig) vom zuständigen Gutachterausschuss, von öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen für die Bewertung von Grundstücken oder von nach DIN EN ISO/IEC 17024 zertifizierten Sachverständigen für die Wertermittlung von Grundstücken erstellt werden.

Einen Einfluss auf die Höhe der Grundsteuer haben die jeweiligen Gemeinden/Städte durch ihre vom Gemeinderat beschlossenen Hebesätze.“

Der Kreistag verabschiedet den Haushalt 2023

Die Finanzplanung für den Landkreis Karlsruhe für das Jahr 2023 steht. Der Kreistag verabschiedete den Haushalt nach vorangegangenen Stellungnahmen der Fraktionen (nachzulesen auf der Homepage des Landkreis Karlsruhe) in seiner Sitzung, die am Donnerstag, 26. Januar, in der Schulsporthalle Oberhausen-Rheinhausen stattfand. Mit einem Volumen von rund 681 Millionen Euro fällt er um rund 80 Millionen Euro höher als im Vorjahr aus. Die Kreisumlage bleibt mit 27,5 Prozent – wie in der Haushaltseinbringung im November 2022 durch Landrat Dr. Christoph Schnaudigel eingebracht – wie im Vorjahr unverändert.

Der größte Ausgabeposten ist auch 2023 wieder der Sozialetat mit rund 291,8 Millionen Euro. Grund für dessen Wachstum sind höhere Fallzahlen und Tarife, die schrittweise Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes sowie die größeren Belastungen im Jugend- und Sozialhilfebereich. Auch die Personalkosten steigen erheblich an auf rund 123 Millionen Euro. Gleichzeitig wurde aber eine globale Minderausgabe von vier Millionen Euroaufgrund des Fach- und Arbeitskräftemangels eingestellt. Zudem bilden die Investitionen in verschiedenen Bereichen einen großen Anteil im Haushalt: Mit einer Summe von rund 72,5 Millionen Euro sind schwerpunktmäßig Baumaßnahmen in Schul- und Verwaltungsgebäuden geplant. Darunter fallen beispielsweise der zweite Bauabschnitt am Beruflichen Bildungszentrum Ettlingen, das Gewerbliche Bildungszentrum Bruchsal sowie der Neubau der Straßenmeistereien in Bruchsal und Ettlingen. Darin enthalten sind auch Ausgaben von 18 Millionen Euro für den Abbruch und für die weiteren Schritte in der Planung zur Neugestaltung des Landratsamt-Areals. Der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs ist im Haushalt 2023 außerdem mit rund 7,4 Millionen Euro festgeschrieben. Der Schuldenstand wird sich in diesem Jahr voraussichtlich um 45,2 Millionen Euro auf rund 122,6 Millionen Euro erhöhen.

Hinsichtlich der Haushaltseinbringung im November 2022 ergaben sich nur kleinere Änderungen. So stimmte das Gremium verschiedenen Haushaltsanträgen zu, die von der Landkreisverwaltung eingearbeitet wurden. Unter anderem wurde den Anträgen der Grünen-Kreistagsfraktion auf Anhebung der Förderung der Vollzeitstellen der Schulsozialarbeit beim Landkreis Karlsruhe sowie auf Einrichtung einer Werkstatt „Mobilität und Verkehrswende im Kreis Karlsruhe“ zugestimmt. Zustimmung gab es auch für die Anträge der SPD-Kreistagsfraktion auf weitere Errichtung von Blühstreifen an Kreisstraßen, unter Ausschöpfung der Förderprogramme des Landes Baden-Württemberg, und auf stärkere Förderung des Radverkehrs. Die konkreten Umsetzungsmöglichkeiten sollen im ersten Halbjahr 2023 im Verwaltungsausschuss dargestellt werden.

Des Weiteren standen in diesem Zusammenhang Wirtschafts- und Haushaltspläne mehrerer Beteiligungen und Eigenbetriebe auf der Tagesordnung. Der Kreistag stimmte dem Wirtschaftsplan des Abfallwirtschaftsbetriebes des Landkreises Karlsruhe sowie den Haushaltsplänen der Kreisstiftungen „Fürst-Stirum-Hospitalfonds“ und „Großherzoglicher Unterstützungsfonds“ zu.

Er ermächtigte zudem den Landrat, in Gesellschafterversammlungen den jeweiligen Wirtschaftsplänen der Jugendeinrichtung Schloss Stutensee, der Gesellschaft für Biomüll und Recycling im Landkreis Karlsruhe, sowie der Gemeinnützigen Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH (Bequa) zuzustimmen. Der Kreistag weist darüber hinaus den Verwaltungsrat der Kommunalanstalt für Wohnraum im Landkreis Karlsruhe an, den Wirtschaftsplan 2023 zu erstellen.

Beim Wirtschaftsplan der Beitbandkabel Landkreis Karlsruhe GmbH kritisierte Landrat Dr. Schnaudigel erneut das abrupte Ende der Bundesförderung beim Glasfaserausbau im vergangenen Jahr. Die neue Förderkulisse für das Jahr 2023 lässt nicht erkennen, dass die Situation zwischen dem geförderten Ausbau und der Privatwirtschaft vereinfacht und verbindlich gestaltet wird. „Daher werden wir versuchen, verbindliche Vereinbarungen mit den Telekommunikationsunternehmen, die den eigenwirtschaftlichen Ausbau im Landkreis voranbringen wollen, im ersten Halbjahr auf vertragliche Grundlagen zu stellen. Diese können wir dann auch einfordern“, betont Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. Die wirtschaftliche Betätigung des Landkreises wurde mit dem Beteiligungsbericht 2022 vom Gremium zur Kenntnis genommen.

Landrat Dr. Christoph Schnaudigel zeichnete Kreisrätin Margarethe Frenzel bei der Verabschiedung aus dem Kreistag mit der Verdienstmedaille aus

Nach fast 30 Jahren im Kreistag ist Margarethe Frenzel aus dem Gremium ausgeschieden. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel verabschiedete sie bei der Sitzung am Donnerstag, 26. Januar, in der Schulsporthalle in Oberhausen-Rheinhausen. Für ihr Engagement, das weit über ihre kommunalpolitische Tätigkeit hinausging, verlieh er ihr die Verdienstmedaille des Landkreises Karlsruhe.

Seit 1989 gehörte Margarethe Frenzel dem Kreistag an. „Das Gremium hat von Deiner Erfahrung als Bildungsexpertin profitiert: Als studierte Pädagogin mit Stationen bis hin zur Rektorin einer Brennpunktschule und Schulrätin beim Staatlichen Schulamt Karlsruhe kanntest Du die Belange von Kindern und Jugendlichen sowie das Schul- und Bildungswesen wie kaum eine Zweite“, betonte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel nicht ohne daran zu erinnern, dass das Amt der Schulrätin eine fünfjährige Zwangspause bedeutete, nachdem die Staatlichen Schulämter vorübergehend den Landkreisen zugeschlagen wurden und eine Mitarbeiterin des Landratsamts nicht gleichzeitig Kreisrätin sein konnte.

Margarethe Frenzel war Mitglied im Jugendhilfe- und Sozialausschuss, engagierte sich im Verwaltungsausschuss sowie im Ältestenrat und vertrat den Landkreis in der Verbandsversammlung des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein.

Landrat Dr. Christoph Schnaudigel wies darauf hin, dass ihre kommunalpolitische Tätigkeit in einer Zeit begonnen hatte, als das für Frauen noch keineswegs so selbstverständlich war wie heute, und dankte, dass sie die Landkreis-Aktion „Frauen in die Politik“ unterstützt habe. Er charakterisierte Margarethe Frenzel als Kommunalpolitikerin mit Verstand und Herz, die ihre Anliegen klar und deutlich vertreten hat, stets sachlich geblieben ist und sich dabei Wertschätzung weit über die Fraktionen hinaus erworben hat. Allerhöchsten Respekt genieße sie, nachdem sie sich weder von einer schweren Erkrankung noch dem fortgeschrittenen Lebensalter in ihrem Engagement ausbremsen ließ. „Du wirst als Persönlichkeit geschätzt, die Ahnung hat, bei der die Sache im Vordergrund steht und die sich selbst zurückgestellt hat“, fasste Landrat Dr. Christoph Schnaudigel zusammen und verlieh Margarethe Frenzel die Verdienstmedaille des Landkreises Karlsruhe. Für ihr gesellschaftliches und soziales Engagement auf Gemeindeebene wurde sie bereits 1999 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Als Nachfolgerin rückt Jutta Zimmermann aus Eggenstein-Leopoldshafen in die SPD-Fraktion ein. Nachdem der Kreistag festgestellt hatte, dass kein Hinderungsgrund vorliegt, verpflichtete Landrat Dr. Christoph Schnaudigel sie.

Herzlichst

Ihr

Markus Rupp, Bürgermeister