Unpünktliche Bahn sorgt für Unterrichtsprobleme an regionalen Schulen
Bürgermeister aus Gondelsheim und Walzbachtal appellieren an Bahngesellschaften:
„Wir brauchen eine schnelle Lösung“
„Unzuverlässigkeit der öffentlichen Verkehrsmittel“ – kein neues Thema, aber eines, das beständig für Ärger und Unverständnis sorgt. Beispielsweise an der Kraichgauschule-Gemeinschaftsschule Gondelsheim, wie Bürgermeister Markus Rupp berichtet: „Regelmäßig kommen Schülerinnen und Schüler zu spät in den Unterricht, weil ihre Bahn nicht pünktlich fährt.“ Das wiederum behindert den Unterricht und führt zu solch absurden Konsequenzen: „Inzwischen haben wir die Situation, dass Klassenarbeiten erst ab der zweiten Stunde geschrieben werden, wenn auch wirklich alle eingetroffen sind.“ Von den Verspätungen der Stadtbahn sind unter anderem Schülerinnen und Schüler aus Walzbachtal betroffen, welche die weiterführenden Schulen im Umkreis besuchen. Entsprechend verärgert ist daher Walzbachtals Bürgermeister Timur Özcan: „Ausfälle und Verspätungen sind an der Tagesordnung. Das sorgt verständlicherweise für Unmut bei den Eltern und den Schulen.“ Die Schülerinnen und Schüler aus seiner Gemeinde sind darauf angewiesen, dass sie pünktlich zu ihren Schulen in Bretten, Berghausen oder Gondelsheim kommen. Deshalb appellieren beide Bürgermeister eindringlich an die zuständigen Verkehrsgesellschaften: „Wir brauchen eine Lösung und zwar schnell.“
Entsprechende Vorstöße gab es bereits in der Vergangenheit. „Beim jüngsten Fahrplanwechsel hat man uns eine zusätzliche Minute Wechselzeit zugebilligt. Das Ergebnis war dasselbe wie zuvor. Die Schülerinnen und Schüler verpassen beim Umsteigen weiterhin ihre Bahn“, berichtet Bürgermeister Rupp. „Wir können Kinder und Jugendliche doch nicht bei Wind und Wetter auf dem Bahnhof stehen lassen oder bereits mitten in der Nacht auf den Schulweg schicken“, führt er weiter aus. Eine Folge davon ist, dass Eltern ihre Kinder nun wieder vermehrt mit dem Auto zur Schule fahren. „Das kann doch nicht die Lösung sein. Wir reden immer von der ökologischen Verkehrswende und von der Bedeutung des ÖPNV dabei und schaffen es dann aber nicht, das in die Praxis umzusetzen“, betont Bürgermeister Özcan und ergänzt: „Der Landkreis Karlsruhe lässt sich den ÖPNV rund 60 Millionen Euro kosten, finanziert von den Kommunen und damit von den Bürgerinnen und Bürgern. Da darf man erwarten, dass der Bahnverkehr auch reibungslos und pünktlich funktioniert.“
Deshalb rufen die Bürgermeister Rupp und Özcan die beiden zuständigen Bahngesellschaften AVG und NVBW für die SWEG dazu auf, gemeinsam eine Lösung zu finden: „Es muss doch gelingen, eine Möglichkeit für einen verlässlichen Schienennachverkehr zu finden – zumindest in konkretem Fall.“