Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
nächste Woche beginnt wieder die Schule und Banner werden die Autofahrer erinnern, dass sie entsprechend angepasst fahren.
Gerade unseren neuen Erstklässlern – die noch ein bisschen Pause haben – wünsche ich schon heute einen tollen Start in die künftige Schulkarriere!
Danke sage ich an dieser Stelle allen Vereinen, insbesondere der AGG und auch der Kernzeitbetreuung für ein tolles Ferienprogramm für unsere Schülerinnen und Schüler!
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Die Hocketse des Musikvereins am kommenden Samstag sowie der Höpfner-Cup der Handballabteilung am Wochenende in der Saalbachhalle bedeuten wieder eine allmähliche und wichtige Rückkehr in einen Alltag nach dem verheerenden Unwetter in Gondelsheim am 13. August 2024.
Musiker, Handballer und auch Schützen wollen einen Teil der Erlöse dem „Fluthilfe“-Spendenkonto der Gemeinde Gondelsheim und damit den Betroffenen zukommen lassen. Vielen Dank dafür!
Grußwort von Bürgermeister Markus Rupp
zum 100jährigen Jubiläum des Schützenvereins Gondelsheim am Sonntag, 15. September 2024
Der Schützenverein Gondelsheim kann in diesem Jahr voller Stolz auf sein 100-jähriges Bestehen zurückblicken.
Es ist mir eine große Freude, im Namen der Gemeinde Gondelsheim meine herzlichsten Glückwünsche zu diesem besonderen Jubiläum auszusprechen.
Der Schützenverein ist als ein fester Bestandteil im Leben unserer Gemeinde nicht mehr wegzudenken. In den vergangenen 100 Jahren hat der Verein es geschafft, seine Traditionen zu bewahren und dennoch zugleich auch offen für Veränderungen zu sein. Und wenn ein Schützenverein ein solches Jubiläum feiern kann, dann ist das der Beweis, dass es ihm gelungen ist, über viele Generationen hinweg ebenso aktiv wie attraktiv zu bleiben und engagierte Mitglieder zu finden.
Damals wie heute steht neben der Ausübung des Schießsports mit überaus respektablen Ergebnissen insbesondere auch der Erhalt und die Pflege der Gemeinschaft im Mittelpunkt des Vereinslebens. Dazu zählen das jährliche Vereins-, das Drei-Königs oder auch das Osterschießen. In jüngster Vergangenheit ist das Rostbraten-Essen im Schützenhaus als Highlight hinzugekommen.
100 Jahre hat der Verein aber auch Menschen und Familien begleitet und ihnen in manchen Situationen oft auch Sinn und Halt gegeben.
Im Namen der Gemeinde Gondelsheim spreche ich den aktuellen und den ehemaligen Verantwortlichen und Aktiven des Schützenvereins Dank und Anerkennung für ihr bürgerschaftliches Engagement aus. Menschen, die sich bereit erklären, in der Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen, bereichern unser Gemeinwohl um ein Vielfaches.
Ich wünsche dem Verein, trotz des vom Verein aufgrund des Hochwassers gewählten Wegs eines eingeschränkten Programms sowie den hoffentlich zahlreichen Gästen dann am Sonntag ein ganz besonderes Festwochenende, ein unvergessliches Jubiläumsjahr, eine lebendige Zukunft und „Gut Schuss“.
Ihr
Markus Rupp, Bürgermeister
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Natürlich stand die Arbeit im Rathaus auch in der zurückliegenden Woche völlig unter dem Eindruck und der Bewältigung der Hochwasser-Katastrophe.
Fortschritte wurden gemacht, Vieles steht noch an:
SWR-Aktuell Interview mit Bürgermeister Markus Rupp
Informationsabend für Bürger
Bürgermeister von Gondelsheim: Schäden von Unwetter zu beseitigen bleibt Mammutaufgabe
28.8.2024 von Rebekka Plies
Seit zwei Wochen ist in Gondelsheim nichts mehr wie es war. Das erste Aufräumen nach dem Unwetter ist zwar vorbei, aber jetzt geht es an die Begutachtung der Schäden.
Vor zwei Wochen fegte Dienstagabends ein schweres Unwetter über den Landkreis Karlsruhe hinweg. Besonders schwer traf es die Bruchsaler Stadtteile Heidelsheim und Helmsheim sowie die Gemeinde Gondelsheim. Der Schlamm ist beseitigt, der Sperrmüll größtenteils weg – doch jetzt geht es daran, die Schäden zu begutachten. Und das bleibt in den kommenden Wochen und Monaten eine Mammutaufgabe, sagt der Gondelsheimer Bürgermeister Markus Rupp (SPD).
Am Mittwochabend findet eine Informationsveranstaltung für Betroffene in der Saalbachhalle statt. Der Bürgermeister erzählt in einem Interview, was derzeit die drängendsten Anliegen der Bürgerinnen und Bürger sind.
SWR Aktuell: Wie geht es Ihnen zwei Wochen nach dem Unwetter?
Markus Rupp: Wenn ich nach draußen schaue, sieht wieder vieles normal aus, was natürlich nicht normal ist. Wenn Sie durch die Haustür bei den Hauptbetroffenen gehen, dann ist nichts normal. Der Schlamm ist weg, Keller sind ausgepumpt, Sperrmüll abtransportiert. Ich hatte jetzt auch mal Zeit, die Bilder und Videos anzuschauen. Da kann es einem nicht gut gehen. Ich bin im Moment noch ständig gefordert und auch weiterhin im Dauereinsatz.
Sie sind Bürgermeister, aber in so einer Situation auch deutlich mehr. Wo sind Sie besonders gefordert?
Markus Rupp: Ich bin auch teilweise Seelsorger, Kümmerer, Wegweiser. Wenn man seit 26 Jahren hier ist, kennt man auch jeden und ist der direkte Ansprechpartner für die unterschiedlichsten Anliegen. Und das ist mir auch sehr wichtig. Das schüttelt man dann abends natürlich auch nicht einfach so ab.
Und wenn es einmal nur darum geht, jemanden in den Arm zu nehmen, weil derjenige vielleicht all seine Erinnnerungsstücke verloren hat. Das muss auch sein.
Aber ich bin sehr stolz auf den Zusammenhalt und auf das, was diese Gemeinde erreicht hat. Das, was wir im Großen immer vermissen: Die Gemeinschaft in unserem Land und in unserer Gemeinde – es gibt sie und das macht mich stolz.
Was sind im Moment die drängendsten Anliegen der Betroffenen?
Markus Rupp: Die Zeit der Gummistiefel ist vorbei. Jetzt wollen wir in Informationsveranstaltungen den Menschen Hilfestellungen geben. Wie läuft das mit der Versicherung? Wie komme ich an Experten zum Thema Wasserschaden? Muss der Estrich raus? Wo komme ich überhaupt an Handwerker? Meine Heizung ist kaputt, was nun? Da sind jetzt schon alle am Rande der Möglichkeiten. Also, wie bekomme ich mein Haus oder meine Wohnung wieder in den Griff.
Worum geht es bei der Infoveranstaltung in Gondelsheim?
Markus Rupp: Bei der Veranstaltung am Mittwochnachmittag und -abend werden wir vier Beratungsboxen in der Saalbachhalle aufbauen und die Menschen können sich zu vier Themenkomplexen individuellen Rat holen. Es geht dabei einmal um das Thema Versicherung, Rechtsschutz, Handwerker und Gebäudesanierung, aber auch privater Hochwasserschutz.
Jetzt geht es erst richtig los. Es ist ein 10.000-Meter-Lauf und wir haben vielleicht 1.000 Meter geschafft.
Und die Boxen sind auch abgeschlossen, damit die Diskretion gewahrt bleibt, denn nicht jeder muss mitbekommen, wenn vielleicht jemand gar keine Versicherung hat und damit nun zu kämpfen hat. Und so in dieser oder ähnlicher Form wollen wir dann auch weitere Termine anbieten, beispielsweise zu steuerlichen Fragen.
Der Herbst und Winter stehen vor der Tür, viele Heizungen sind kaputt. Gibt es Notfallpläne?
Markus Rupp: Wir haben mit vielen Handwerksbetrieben aus der Umgebung Kontakt aufgenommen, um zu schauen, wer hat noch Kapazitäten, wer kann helfen, beispielsweise auch in Graben-Neudorf, Forst oder Karlsdorf-Neuthard. Damit die Betroffenen wissen, an wen sie sich wenden können.
Wir wollen dafür sorgen, dass niemand ohne funktionierende Heizung in den Winter geht.
Handwerker aus der Region, die noch Kapazitäten haben, können sich gerne im Rathaus melden.
SWR Aktuell
“Es ist zermürbend”
Hilfe nach Unwetter in Gondelsheim: Infoveranstaltung soll Fragen klären
29.8.2024 von Greta Hirsch
Eine Infoveranstaltung in Gondelsheim soll rund zwei Wochen nach dem Unwetter Betroffenen weiterhelfen. In privaten Beratungsboxen sollen wichtige Fragen geklärt werden.
Zwar sind an diesem Abend noch einige Plätze in der Saalbachhalle in Gondelsheim (Landkreis Karlsruhe) leer geblieben, trotzdem sind zur Informationsveranstaltung etwa 120 Betroffene gekommen.
Mustafa Demiral und sein Vater Saban müssen eine Weile warten, bis sie an der Reihe sind. Vor ihnen sind noch andere Betroffene in der Schlange, die sich zum privaten Hochwasserschutz beraten lassen wollen. “Man kann sich so gut vorbereiten, wie man will: Im Endeffekt kann immer was passieren”, sagt Mustafa. “Aber Hauptsache, man hat die Gewissheit, dass man sich darauf trotzdem irgendwie guten Gewissens abgesichert hat.” Seit dem Unwetter kann die Familie nicht mehr in ihrer eigenen Wohnung in Gondelsheim leben. “Das komplette Erdgeschoss hat es getroffen. Alle Räume sind sanierungsbedürftig”, schildert der 26-Jährige. Mit seinen Eltern und seinem Bruder wohnt er deshalb aktuell in der darüber liegenden Wohnung bei seinem Onkel. Und das ist schwierig: “Durch meine Körperbehinderung muss ich jetzt die ganze Zeit Treppen rauf- und runtersteigen.”
Ein und aus gehen Betroffene auch aus der Beratungsbox zum Thema Versicherungen und rechtliche Fragen. Geduldig wartet Ute Weber auf einem der braunen Stühle, bis sie in die mit Stoff verkleidete Beratungsbox eintreten darf. Ihr Haus hat sie 2007 in Gondelsheim gebaut, erzählt sie. Von Hochwasser sind sie bis vor zwei Wochen aber immer verschont geblieben. “Wir hatten über 60 Zentimeter Wasser im Keller”, beschreibt sie die Situation. “Es wurde uns gesagt, wir sollen den Estrich herausreißen, wir brauchen neue Türen, die Heizung ist kaputtgegangen, der Speicher von der Photovoltaikanlage ist kaputt – und wir warten, dass sich was tut.”
Die Liste an To-dos ist nicht nur lang – sie ist vor allem auch teuer. Allein der Kostenvoranschlag für das gleiche Modell ihrer Wärmepumpe soll bei rund 32.000 Euro liegen. Jetzt warte man auf die Zusage der Versicherung. Bei der Informationsveranstaltung hofft Ute Weber, mehr über Fristen zu erfahren, die eine Versicherung für eine Schadenszusage einhalten muss.
Gegen Wassermassen haben in der Unwetternacht auch Andreas Petri und Partnerin Anke Habrom gekämpft. Die beiden wohnen direkt an der Saalbach. “Innerhalb von einer Viertelstunde war der ganze Keller unter Wasser”, berichtet die 59-Jährige. Man habe noch versucht, einige Kisten zu retten. “Aber planlos”, wie sie sagt. “Weil man in diesem Moment gar nicht mehr denken kann.” In rechtlichen Fragen und in Sachen Hochwasserschutz haben sich die beiden auf der Informationsveranstaltung bereits einige Tipps holen können. Als Nächstes ist die Beratungsbox zu Wasserschäden in der Bausubstanz dran. “Das ist praktisch jetzt der dritte Punkt”, zählt Petri auf. “Wir sind betroffen. Wir haben praktisch einen Wasserschaden. Und wie kann man den jetzt bestmöglich beseitigen?”
Erst in den vergangenen Tagen sagte Gondelsheims Bürgermeister Markus Rupp (SPD) in einem SWR-Interview, dass es eine Mammutaufgabe bleibe, die Schäden vom Unwetter zu beseitigen.
Die Infoveranstaltung sieht er als Auftakt. “Wir werden sicherlich noch weitere Beratungen der Bevölkerung bieten. Das hat etwas mit Fürsorge, auch mit Psychologie zu tun. Die Leute wollen jetzt nicht allein sein, sondern auch ihre Probleme teilen.” In Zukunft wären steuerliche oder sozial-psychologische Beratungen denkbar.
Großes BNN-Interview mit Bürgermeister Markus Rupp zum Hochwasser vom 13. August und den Forderungen der Gemeinde Gondelsheim an die Landespolitik
Quelle: BNN Brettener Nachrichten vom 31. August 2024 – von Redaktionsleiter Christof Bindschädel
Die größten Schäden, die das verheerende Unwetter vom 13. August 2024 verursacht hat, sind beseitigt. Nun geht es für die schwer getroffene Gemeinde Gondelsheim darum, so rasch wie möglich finanzielle Unterstützung zu bekommen. Straßen und Gehwege müssen saniert werden, zudem muss die Kanalisation gereinigt und auf Schäden überprüft werden. Bürgermeister Markus Rupp jedenfalls fordert von der Politik nun schnelle und unbürokratische Hilfe – wohl wissend, dass es im schlimmsten Fall ein langer Weg sein wird, bis Finanzhilfen in Gondelsheim ankommen. Dabei steht noch gar nicht fest, ob es überhaupt Landeshilfen geben wird. Warum das so ist und was als noch alles getan wird, erklärt Rupp hier im Gespräch.
Wie sieht es in Gondelsheim aus?
Rupp: Wir können sagen, dass es jetzt – auch dank der Vielzahl von Helfern aus dem Ort und von auswärts, die uns ab dem ersten Tag nach dem Unwetter unterstützt haben – in Gondelsheim optisch wieder so aussieht wie vor den schlimmen Überschwemmungen. Wenn man allerdings an den Haustüren klingelt und dann bei den Betroffenen in die Häuser oder Wohnungen geht, dann sieht man nach wie vor das ganze Elend, das dieses Hochwasser angerichtet hat.
Hat die Gemeinde schon einen Überblick über die Schäden im Ort?
Rupp: Das ist tatsächlich jetzt, nachdem fast zwei Wochen aufgeräumt und geputzt worden ist und Gummistiefel-Zeit war, unsere nächste Aufgabe. Deshalb tagt auch weiterhin alle zwei Tage der Krisenstab, damit das alles entsprechend koordiniert abläuft. Wir müssen unsere Schäden, also die Schäden, die beispielsweise an kommunalen Gebäuden, Straßen, Gehwegen, Gullys und an der Kanalisation entstanden sind, aufnehmen. Dazu gehören auch umgeknickte Verkehrs- und Straßenschilder und beschädigte Straßenlaternen. Die Spielplätze und die dortigen Spielgeräte haben wir schon überprüft, das haben wir gleich an den ersten beiden Tag nach dem Hochwasser gemacht, damit die Kinder die Spielplätze nutzen konnten.
Die Gemeinde Gondelsheim steht sicherlich, genau wie Heidelsheim und Helmsheim auch, vor immensen Kosten. Was fordern Sie von der Politik?
Rupp: Ich erwarte von der Landesregierung, dass sie der Gemeinde Gondelsheim bei der Begleichung der Schäden vollumfänglich entgegenkommt – und das völlig unbürokratisch und vor allem schnell. Ich habe schon die Zusage, dass wir an jeden Fördertopf rankommen, das kann uns punktuell helfen.
Das klingt nach einem großen „Aber“…
Rupp: Jeder Fördertopf hat zwei Nachteile: Es gibt hier immer einen Eigenanteil, den man, in unserem Fall die Gemeinde Gondelsheim, tragen muss. Und wenn man Geld aus einem Fördertopf will, dann ist das immer mit viel Bürokratie verbunden – das brauchen wir gerade überhaupt nicht! Das weiß auch der Landrat, mit dem ich täglich in Kontakt stehe und der uns in den letzten Tagen schon sehr stark unterstützt hat.
Gibt es keine Möglichkeit, dass die Gemeinde Gondelsheim – wie von Ihnen gefordert – schnell und unbürokratisch finanzielle Soforthilfen bekommt?
Rupp: Das Land Baden-Württemberg hat 2017 die Richtlinien des Innenministeriums für die Gewährung von Landeshilfen nach schweren Naturereignissen und Unglücksfällen erlassen, um eben bei einem derartig schweren Hochwasserereignis schnelle und unbürokratische Hilfe für die Betroffenen zu leisten. Allerdings müssen die Schäden eine bestimmte Höhe haben – und das ist ein Witz, das ist einfach absurd.
Von welcher Summe reden wir hier?
Rupp: Erst wenn die Schadenshöhe in einem Schadensgebiet – egal, wie groß das ist – 100 Millionen Euro oder mehr beträgt, bekommt man schnelles Geld. Das war zuletzt bei einem schweren Unwetter auf der Schwäbischen Alb der Fall, da war die Summe aller Schäden in dieser Region größer als 100 Millionen Euro. Bislang kann noch niemand sagen, ob die Gesamtsumme der Schäden, die durch das Unwetter vom 13. August in Gondelsheim, Heidelsheim, Helmsheim, Bruchsal und Bretten entstanden sind, diesen Schwellenwert erreicht. Wenngleich es dafür erste Indizien gibt. Sollte es aber so sein, dass wir die 100-Millionen-Schadensmarke nicht erreichen, vielleicht sogar nur wegen zwei oder drei Millionen, denkt man sich nur: „Schade, wir sind scheinbar noch zu gut weggekommen, leider sind die Schäden nicht groß genug.“ Das wäre reiner Zynismus.
Wie könnte die Politik den betroffenen Kommunen helfen, falls dieser „Worst Case“ eintreten sollte?
Rupp: Wenn wir nicht über diesem Schwellenwert liegen, und sei es nur minimal, dann erwarte ich, dass wir trotzdem so behandelt werden, als hätten wir hier Schäden von über 100 Millionen Euro. Alles andere kann es einfach nicht sein! Wie soll man das denn den Bürgerinnen und Bürgern und vor allem den Betroffenen erklären?
Wie geht es weiter, wenn man kein Geld aus dem Sonderfonds bekommt und man stattdessen diverse Fördertöpfe anzapfen muss?
Rupp: Ganz einfach: Dann können wir gewisse Dinge nicht mehr so umsetzen wie geplant, auch wenn sie eigentlich notwendig sind. Dieses Geld, das wir etwa in die Sanierung von Straßen oder Saalbachböschungen, die beim Hochwasser beschädigt wurden, stecken, fehlt dann an anderen Stellen wie bei Schule und Kitas. Es wird nicht so sein, dass Gondelsheim in den nächsten Jahren im Geld schwimmt, denn es sieht nicht danach aus, dass sich die Rahmenbedingungen gravierend verbessern – und es geht für uns immer darum, einen genehmigungsfähigen Haushalt aufzustellen.
Stichwort Haushalt: Für den Hochwasserschutz wird stets viel Geld eingestellt. Nach den Überschwemmungen vom 13. August behaupten viele Menschen, die Gemeinde Gondelsheim hätte nicht genug für den Hochwasserschutz getan. Was sagen Sie zu diesen Vorwürfen?
Rupp: Wir haben in Gondelsheim in den vergangenen Jahren im Rahmen unserer Möglichkeiten wirklich alles für einen guten Hochwasserschutz gemacht. Das hat uns das Planungsbüro Wald + Corbe, mit dem wir seit Jahren zusammenarbeiten, jetzt nochmals bestätigt. Aber nichts ist so gut, dass es nicht noch besser werden könnte. Wir werden dieses Ereignis mit Experten auswerten. Allerdings muss man zu diesem Hochwasserereignis ganz klar sagen: Es gibt nichts, was hier gereicht hätte, um diese Überschwemmungen zu verhindern.
Wir hatten 156 Liter Regen auf den Quadratmeter – in einem Zeitraum von zwei Stunden. Bei etwa 50 Liter auf den Quadratmeter in kurzer Zeit bekommen wir Probleme. Diesmal waren das also drei Unwetter in einem – und gegen diese Flut war einfach kein Kraut gewachsen. Etwas anderes zu behaupten, ist reine Utopie.
Sie waren am 13. August bis in die Nacht im Ort unterwegs – wie haben Sie die Überschwemmungen erlebt?
Rupp: Wenn ich an diese Wassermassen, die mit einer solchen Urgewalt durch Gondelsheim geschossen sind, zurückdenke, läuft es mir immer noch eiskalt den Rücken runter. Das war eine verheerende Sintflut. Es grenzt an ein Wunder, dass bei diesem Unwetter niemand zu Tode gekommen ist. Es muss ein sehr großer Schutzengel sein, der in Gondelsheim am Werk war. Auch wenn es vor allem für die vielen Betroffenen sicherlich komisch klingt: Aber wir hatten Glück im Unglück, denn materielle Schäden kann man reparieren. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es sich anfühlen würde, wenn jetzt jemand in der Aussegnungshalle unseres Friedhofs liegen würde.
Betroffenheitsbescheinigungen für vom Hochwasser Betroffene gibt es nach wie vor im Bürgerbüro
Eine sog. Betroffenheitsbescheinigung kann im Bürgerbüro des Rathauses abgeholt werden (bspw. als Nachweis für Versicherungen oder Rabattaktionen).
Bitte mit Bildern die Betroffenheit belegen.
Weitere aktuelle Infos zum Hochwasser
- Der Wertstoffhof Gondelsheim beim Schlossstadion bleibt noch bis Mitte/Ende nächster Woche geschlossen. Derzeit werden die dort deponierten Elektrogeräte weggebracht, danach muss der Hof gesäubert werden und dann werden wieder normale Container aufgestellt. Wir informieren über den Fortgang.
- In der Gemeinde Gondelsheim sind durch den Starkregen und den folgenden Überschwemmungsschäden große Mengen an Sperrmüll entstanden, die rasch und effizient mit Sonderaktionen entsorgt wurden. Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Karlsruhe teilt nun mit, dass ab sofort Sperrmüll wieder im regulären Betrieb zu den bekanntgegebenen Abfuhrtagen abgefahren wird. Um jedoch von Hochwasser betroffenen Haushalten (mit Betroffenheitsbescheinigung) dennoch die Möglichkeit zu geben, kurzfristig Sperrmüll zu entsorgen, werden diese Bürger, bei denen dieser anfällt, vorrangig behandelt und bei Bedarf zusätzliche Abfuhrtermine angeboten. Telefonische Anmeldung hierfür beim Abfallwirtschaftsbetrieb unter der gebührenfreien Servicehotline 0800 2 9820 20. Altpapier, Altreifen, Restmüll und Schadstoffe zählen nicht zum Sperrmüll und müssen getrennt entsorgt werden.
- Bautrockner stehen nach wie vor für Betroffene (Betroffenheitsbescheinigung) zur Verfügung. Aufgrund des Schulbeginns werden die vorrätigen Geräte nunmehr im Alten Feuerwehrhaus gelagert, ausgegeben und zurückgegeben. Bitte für Ausgabe und Rückgabe zuvor im Bürgerbüro anrufen.
- Infolge des Hochwasser kam es auch auf dem Friedhof zu Absetzungen bei diversen Gräbern. Die Gemeindeverwaltung stellt den betroffenen Nutzungsberechtigten deshalb entsprechende Erde zum Auffüllen zur Verfügung. Allerdings bitten wir die betroffenen Nutzungsberechtigten zuerst danach zu schauen, ob eventuell Fundamte unterspült sind oder Grabsteine nicht mehr standsicher sind. Meldung in diesem Fall bitte auch an die Friedhofsverwaltung unter Tel. 07252 944450
- Eine Alternative für vom Hochwasser geschädigte Gondelsheimer sind Wohncontainer. Geschädigte, die aufgrund des Hochwassers ihre Wohnhäuser derzeit nicht nutzen können, können auf Initiative der Gemeindeverwaltung und nach Absprache mit dem Landratsamt Karlsruhe auf ihren Grundstücken vorübergehend für max. 6 Monate einen Wohncontainer aufstellen. Die Container werden baurechtlich als fliegende Bauten betrachtet, für die dann kein Baugenehmigungsverfahren erforderlich ist. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie vor Bestellung eines solchen Containers mit dem Bauamt der Gemeinde Gondelsheim, Frau Sabrina Rossack Tel. 07252 944423 Kontakt aufnehmen. Denn es sind dabei einige wichtige Details wie Brandschutz etc. abzuklären.
- Eine Aktion des „Bauhaus“ in Bruchsal für alle Gondelsheimer Hochwasser-Geschädigten mit Betroffenheits-Bescheinigung (gibt’s im Bürgerbüro). Bürgermeister Markus Rupp dankt besonders seiner Mitbürgerin Tatjana Fastenmeier für das Einfädeln dieser Rabatt-Aktion – alle Betroffenen erhalten momentan 20% Rabatt.
- Auch die Polster Fischer in Bruchsal, möchte aufgrund der jüngsten Ereignisse in Gondelsheim einen Beitrag leisten. Fischer gewährt allen Betroffenen (Betroffenheitsbescheinigung) einen Sonder-rabatt von 30 % (ausgenommen Werbeware und Sonderaktionen). Ziel ist es, den Wiederaufbau des persönlichen Wohnraums zu erleichtern. Die bestellten Waren werden kostenlos geliefert und montiert. Bei weiteren Fragen oder Informationen steht Ihnen der Gondelsheimer Muhammed Önel Tel +49 (7251) 32 654 80 / m.oenel@polster-fischer.de gerne zur Verfügung.
- Weitere Aktionen sind bei der Gemeindeverwaltung in Vorbereitung!!!
Bundesweiter Warntag 2024
Bund und Länder testen ihre Warnsysteme für Krisen- und Katastrophenfälle
Am Donnerstag, 12. September 2024 findet zum vierten Mal ein bundesweiter Test der vorhandenen Warnsysteme statt, um mögliche Verbesserungspotentiale zu identifizieren.
Gegen 11:00 Uhr löst das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) über das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS) eine Probewarnung aus. Diese wird an alle angeschlossenen Warnmultiplikatoren, zum Beispiel Rundfunksender und App-Server geschickt.
Die Warnmultiplikatoren versenden die Probewarnung an verschiedene Warnmittel, darunter Rundfunk- und Fernsehsender, Warn-Apps wie die vom BBK betriebene Warn-App NINA und insgesamt rund 6.600 digitale Anzeigetafeln. Diese transportieren die Warnung an die Bevölkerung. Auch über den Warnkanal Cell Broadcast soll beim vierten bundesweiten Warntag erneut eine Probewarnung versendet werden.
Gegen 11:45 Uhr erfolgt über die Warnmittel und Endgeräte eine Entwarnung. Über Cell Broadcast wird aktuell noch keine Entwarnung versendet. Die Möglichkeit, auch über diesen Warnkanal zu entwarnen, wird derzeit unter anderem von den Mobilfunknetzbetreibern geprüft.
Die Gemeinde Gondelsheim ermutigt alle Bürgerinnen und Bürger, die entsprechenden Warn-Apps – z.B. NINA, aber auch die Gondelsheim-App – auf Ihrem Smartphone zu installieren.
Neues aus dem Jugendtreff Bounty
Sommerferienaktionen Teil I: Minigolf
In eigener Sache:
Nach den katastrophalen Wochen nach dem 13. August fällt es mir als Betroffenem aktuell noch schwer, in den Alltag zurückzufinden. Dass letzte Woche an dieser Stelle noch kein Bericht aus dem »Bounty« stand, hängt genauso mit den Nachwirkungen und anstrengenden Aufräumarbeiten zusammen wie, dass der Jugendtreff aufgrund dessen vergangene Woche noch geschlossen blieb. Ich bitte hier um Verständnis. Zudem die Zeit der Vakanz erst jetzt, Anfang September, zu Ende ist.
Nun geht es aber wieder los! Mit unserer neuen Mitarbeiterin Hela, die ab 1.9. die Stunden von Matthias übernimmt, starten wir – endlich wieder in Sollstärke – als Team in eine neue Ära.
Die Rückkehr in den Alltag hat auch etwas Befreiendes, etwas Positives. Ermöglicht sie doch Vorfreude auf das Kommende und schöne Rückbesinnung auf das Gewesene – allen voran unsere durchweg gelungenen und tollen Sommerferienaktionen.
Mit dieser beglückenden Rückschau auf die Zeit vor dem 13. August möchte ich nun beginnen.
Für jede Treffstufe boten wir zu Beginn der Sommerferien mindestens eine Sonderaktion an.
Mit den Kids und den jüngeren Teens waren wir Minigolfspielen in Sulzfeld. An einem sehr heißen Sommertag fuhren wir mit dem E-Bus zu der idyllisch am Ortsrand gelegenen Anlage mit Feldblick und Schatten spendendem Baumbestand. In zwei Gruppen durchspielten wir den Parcours mit seinen 18 Bahnen. Da war Geschick und Augenmaß gefordert – manchmal auch Kraft und Koordination. Dabei stellte sich unser Jüngster, ein Erstklässler, nicht am ungeschicktesten an.
Doch darum ging es auch nicht – höchstens am Rande. Spaß sollte es machen! Und das tat es! Zwar wurden zum Ende hin schon die Punkte gezählt, die Spielbögen verglichen und sowohl die Gruppen- als auch Tagessieger ausgerufen, doch einen Preis hatten sich alle verdient. Nämlich spendierten wir den hungrigen Teilnehmern einen Imbiss in der Minigolf-Gaststätte – inclusive erfrischendem Eis. Nach dieser harmonischen Aktion fuhren wir zurück und kamen wohlbehalten in unserem Gondelsheim an.
Wichtige Info! Der für den 01. September geplante Ausflug ins Erzbergwerk wurde um zwei Wochen verschoben und wird nun am 15.09. stattfinden.
Terminvorschau:
- Ausflug ins Erzbergwerk Neuenbürg am Sonntag, 15. September.
- Cocktails für alle Treffs am Freitag, 27. September.
- Der nächste offene Sonntag ist am 29. September.
Michael Klebon im Namen des »Bounty«-Teams
Kabelrückbau entlang der Strecke zwischen Bruchsal und Bretten
Die Deutsche Bahn erneuert seit Januar 2024 das Streckenfernmeldekabel auf der Strecke zwischen den Bahnhöfen Bruchsal und Bretten.
Von Mittwoch, 4. September, bis Montag, 30. September 2024, baut die Bahn die alten Kabel zurück.
Um den Zugverkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen, finden die Arbeiten überwiegend nachts statt.
Zudem erstellt die Deutsche Bahn von Montag, 16. September, bis Freitag, 20. September 2024, nördlich von Gondelsheim tagsüber auf rund 60 Metern eine Randwegkonstruktion. Bei den dafür notwendigen Rammarbeiten kann es für die direkten Anwohnenden zu vorübergehenden Lärmentwicklungen kommen.
Die Bahn bemüht sich, die von den Bauarbeiten ausgehenden Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Trotz des Einsatzes moderner lärmarmer Arbeitsgeräte und Technologien lassen sich Lärmentwicklungen jedoch nicht völlig vermeiden. Dafür bittet die DB um Entschuldigung.
Für Fragen und Hinweise steht die Bahn per E-Mail an streckenfernmeldekabel-bruchsal-bretten@deutschebahn.com zur Verfügung.
Herzlichst
Ihr
Markus Rupp, Bürgermeister