Pressemitteilung – 21.03.2024

Gondelsheim setzt bei Sanierung des Alten Postwegs auf Augenmaß

Rupp: Wir investieren lieber in Schule, Kindergarten und Hochwasserschutz

„Wir sagen Ja zu einem für Landwirtschaft, Radfahrer und Fußgänger sicher nutzbaren Alten Postweg. Wir bleiben bei unserem Nein zu einer umfassenden Sanierung oder gar zu einer Verbreiterung“, macht Gondelsheims Bürgermeister Markus Rupp deutlich. Hintergrund ist die von der Stadt Bretten erfolgte Neugestaltung des auf ihrer Gemarkung liegenden Abschnitts des Alten Postwegs. Neuasphaltierung, Entwässerung und Wegverbreiterung, die Melanchthonstadt lässt sich die Runderneuerung ihres ungefähr 500 Meter langen Abschnitts einiges kosten.

Dem Brettener Beispiel gedenkt Gondelsheim nicht zu folgen. So auch der Beschluss des Gondelsheimer Gemeinderats in dieser Woche.  „Mindestens eine Viertelmillion Euro würde uns ein vergleichbarer Ausbau kosten“, sagt Rupp und fügt hinzu: „Wir setzen andere Prioritäten als solch eine Luxussanierung, die weder Verwaltung noch Gemeinderat als sinnvoll erachten.“ Was jedoch nicht bedeutet, dass Gondelsheim untätig bleibt.

Kaputte Betonplatten werden ausgebessert, einmündende Feldwege mit Schotter aufgeschüttet, um größere Pfützenbildungen zu verhindern. „Damit steht dem landwirtschaftlichen Verkehr, Radfahrern und Fußgängern ein sicherer Weg zwischen Gondelsheim und Diedelsheim zur Verfügung“, betont Bürgermeister Rupp.

Kostenpunkt: knapp 17.000 Euro statt mindestens 250.000 Euro für die rund 1.000 Meter lange Strecke. Vergleichbare Sanierungsmaßnahmen nimmt Gondelsheim ebenso am entlang der B35 gelegenen Feldweg vor und investiert dafür weitere 10.000 Euro. Diese beiden Maßnahmen hat das Gremium inzwischen vergeben.

„Unsere Aufgabe als Kommune ist es, die immer knapper werdenden finanziellen Mittel in Projekte zu investieren, die den Bürgerinnen und Bürgern mittel- und langfristig den größten Nutzen stiften“, sagt Bürgermeister Rupp. Als Beispiele nennt er Kraichgau-Gemeinschaftsschule, Kindergärten und Hochwasserschutz. Zumal er in Frage stellt, ob der Ausbau des Alten Postwegs überhaupt wünschenswert ist. „Die Anwohner in Gondelsheim beschweren sich doch jetzt schon, wie häufig der Alte Weg von Autofahrern trotz Verbots als Abkürzung oder Ausweichstrecke genutzt wird“, berichtet er. Nicht viel anders die Gemütslage bei den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern am anderen Ende des Weges in Diedelsheim. Bei den jüngsten Baumaßnahmen an der B35 waren solche illegalen Nutzungen durch Autofahrer wieder einmal vielfach zu verzeichnen. „Ein neuer Belag und die Verbreiterung führen wohl kaum zu einer Eindämmung des Autoverkehrs auf dem Alten Postweg“, gibt Rupp zu bedenken und ergänzt: „Das ist sicher nicht im Interesse der Menschen und schon gar nicht im Sinne der Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern.“