Der Bürgermeister informiert KW 16

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das Ziel, Gondelsheim klimaresistenter zu machen und zugleich die Biodiversität zu fördern geht weiter:

Der Rathausplatz Gondelsheim besticht mit einem neuen, grünen und insektenfreundlichen Gewand

Nachdem vor einigen Wochen der auf dem Rathausplatz bis dahin omnipräsente, ökologisch aber ziemlich wertlose Kirschlorbeer entfernt worden war, änderte sich sein Bild in diesen Tagen nachhaltig.

Nachdem zuerst das Erdreich ausgetauscht worden war, wurden im Anschluss vom örtlichen Gartenbaubetrieb Markus Mohr mit tatkräftiger Hilfe der Klasse 7 b unserer Kraichgau-Gemeinschaftsschule und Unterstützung durch den Bauhof zahlreiche Bäume und Sträucher gepflanzt.

Die Auswahl der Pflanzen war zuvor von Fraktionsvertretern des Gemeinderats in dieser Form mit dem Gartenbaubetrieb festgelegt worden.

Die Biodiversität und Insektenfreundlichkeit auf dem Rathausplatz wird dadurch enorm zunehmen und mit dem baldigen Einpflanzen von Stauden nochmals gesteigert.

Bürgermeister Markus Rupp jedenfalls freut sich, dass der zentrale und belebte Rathausplatz nun vorbildhaft durchgrünt ist und gleichzeitig doch seine multifunktionalen Aufgaben beibehält.

Und wieder durchziehen Blühstreifen die Gemeinde Gondelsheim

Die Natur hüllt sich derzeit ja in herrliches Grün und der Frühsommer gab am vergangenen Wochenende ein kurzes Intermezzo. Und auch unsere innerörtlichen Blühstreifen wurden – nachdem sie vor wenigen Tagen gefräst wurden – vom hiesigen Gartenbaubetrieb Andreas Hofmann insektenfreundlich mit Mössinger Sommer eingesät.

„Wir alle freuen uns aber nicht nur für die Bienen und Insekten, auch das Auge des Betrachters wird sich in wenigen Wochen erneut daran ergötzen“, so Bürgermeister Markus Rupp.

Neben der Brettener Straße gibt es auch in der Bruchsaler Straße und Parkweg Blühstreifen!

Gondelsheim: Rathausplatz wird immer mehr zum ‚Marktplatz‘

Mit neuem Spargelstand wächst das Einkaufsangebot weiter

Während in anderen Kommunen das Angebot an Einkaufsmöglichkeiten beständig zurückgeht, wächst es in Gondelsheim. Jüngster Beleg dafür ist der Neuzugang auf dem Rathausplatz. Jeweils dienstags und freitags von 9 bis 18 Uhr verkauft der Hambrücker Spargelhof Hugo Simianer & Söhne künftig bis zum Ende der Spargelsaison sein „Weißes Gold“. „Ein echter Coup. Nach unserer Kontaktaufnahme hat sich die Familie Simianer alles vor Ort angeschaut und spontan zugesagt“, freut sich Bürgermeister Markus Rupp und ergänzt: „Das zeigt, dass Gondelsheim inzwischen als Einkaufsort deutlich an Attraktivität hinzugewonnen.“

Vor allem der Rathausplatz entwickelt sich zunehmend zum ‚Marktplatz‘ im ursprünglichen Wortsinn. Inzwischen bieten dort an drei Tagen in der Woche Händler ihre Waren an. „Entscheidend für die große Akzeptanz und die beachtliche Nachfrage sind die Qualität und Vielfalt des Angebots“, sagt Rupp. Mediterrane Feinkostspezialitäten der Familie Karagöz, Burger von Streetfood 22, Angelo Marotta’s Obst und Gemüse, Christina’s Grillmobil, Pfisti’s Metzgerei und die Bäckerei Leonhardt – eine Aufzählung, die nicht nur Appetit auf mehr macht, sondern eben jene breite Vielfalt widerspiegelt. „Stimmt die Nachfrage, dann wird das Angebot zu einer Dauereinrichtung“, betont Rupp.

Die Stände auf dem Rathausplatz sind ein Grund für die Attraktivität von Gondelsheim als Einkaufort. Ein anderer sind die zahlreichen anderen, stationären Läden und Einrichtungen. „Es gibt wenige Kommunen in unserer Größe, die die Grundversorgung der Bürgerinnen und Bürger in dieser Breite bereitstellen“, betont Bürgermeister Rupp. Arzt- und Zahnarztpraxen, Apotheke, Tierarzt, Post, Sparkasse, Volksbank, Bäckerei, Metzger, Supermarkt, Demeterbetrieb, Blumen, Gaststätten, Friseur, Physiopraxis, Schule, Kindergärten, Vereine – um nur einige wichtige Elemente einer lebendigen und selbstversorgenden Gemeinde zu nennen. „Das wissen auch immer mehr Bewohner benachbarter Stadtteile und Gemeinden zu schätzen, die gerne und vermehrt zum Einkaufen nach Gondelsheim kommen“, so Rupp.

Das Angebot auf dem Rathausplatz:

Spargelhof Hugo Simianer & Söhne: frischer badischer Spargel dienstags und freitags jeweils von 9 bis 18 Uhr

Familie Karagöz: mediterrane Feinkostspezialitäten dienstags und freitags von 9 bis 13 Uhr

Streetfood 22: Burger mittwochs von 16 bis 20 Uhr

Pfisti’s Metzgerei: frische Wurst- und Grillspezialitäten freitags ab 14.30 Uhr

Christina’s Grillmobil freitags ganztägig

Angelo Marotta: Obst und Gemüse freitags

Bäckerei Leonhardt: dienstags von 8 bis 12 Uhr und Sonntag von 7.30 bis 8.15 Uhr.

Erste Gondelsheimer Pflanzentauschbörse

In Kooperation mit dem Obst- und Gartenbauverein Neibsheim

Die Gemeinde Gondelsheim lädt im Mai erstmals in Kooperation mit dem OGV Neibsheim zu einer Börse zum Tauschen und Entdecken aller Arten von Pflanzen, von denen Ableger oder Exemplare abzugeben sind.

Die Vielfalt reicht hier von selbstgezogenen Gemüsepflanzen über Samen, Blumenzwiebeln oder Zierblumen bis hin zu Kübelpflanzen, Stauden und jungen Bäumen.

Es dürfen dabei keine Pflanzen verkauft, sondern lediglich getauscht oder verschenkt werden.

Schauen Sie also am

Sonntag, den 5. Mai 2024 von 14 bis 17 Uhr in der Saalbachhalle in Gondelsheim

vorbei, auch wenn Sie keine Pflanzen anzubieten haben.

Bei Kaffee und Kuchen, für welches der DRK Ortsverein Gondelsheim sorgt, kann man sich wunderbar über Gartenthemen austauschen und hierbei auch noch neue Ideen oder Pflanzen mit nach Hause nehmen.

Große Pflanzen müssen nicht zwingend mitgebracht werden. Vielleicht ist ja der Transport zu umständlich oder es ist nicht der richtige Pflanzzeitpunkt.

Hier würde im ersten Schritt auch ein Foto bzw. eine Beschreibung ausreichen.

„Kommen Sie also mit oder ohne Pflanzen einfach vorbei und schauen Sie über den eigenen Gartenzaun, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen“, sagt Bürgermeister Markus Rupp und freut sich über die Zustimmung des Neibsheimer OGV-Vorsitzenden und Gondelsheimer Baumwarts Thomas Hauck.

Vorkehrung zum Schutz vor Hochwasser

Erneute Hochwasserschutz-Aktion der Gemeinde Gondelsheim.

Kostenlose Sandsäcke samt Sand am Samstag, 20. April 2024 bei der Fa. Hiemann in Gondelsheim

Wie schon in vergangenen Jahren gibt Gondelsheim seinen Bürgerinnen und Bürgern auch aktiv Unterstützung zum Selbstschutz vor Hochwasser. Und zwar mit einer erneuten Sandsack-Aktion.

So findet am Samstag, 20. April 2024 zwischen 10.00 – 12.00 Uhr auf dem Gelände der Firma Hiemann in der Josephine-Benz-Straße 13 für alle Gondelsheimer erneut eine Aktion der Gemeinde Gondelsheim statt. Die Gemeindeverwaltung stellt dann wieder maximal pro vom Hochwasser bedrohten Gondelsheimer Haushalt 20 Sandsäcke zur Verfügung. 

Vor Ort bei der Firma Hiemann besteht die Möglichkeit die dort bereitliegenden Sandsäcke zu befüllen.

Diejenigen, die bereits in vergangenen Aktionen Sandsäcke gefüllt haben, sollten dringend nachschauen, ob diese Sandsäcke noch intakt sind, mahnt die Gemeindeverwaltung Gondelsheim.

Möglicherweise sind die Sandsäcke nach Jahren porös geworden oder durchgefault, abhängig auch von der jeweiligen Lagerung.

Ein wichtiger Baustein beim Hochwasserschutz ist die Hilfe zur Selbsthilfe, sagt Bürgermeister Rupp und dankt dabei besonders der Firma Hiemann für das erneut vorbildhafte Mitwirken an der Aktion.   

Am Saalbach selbst wird in Kürze mit der Umsetzung des ersten großen Abschnitts des Hochwasserschutzes zwischen Meierhofbrücke und Tennishalle begonnen. In der April-Sitzung des Gemeinderats werden die wesentlichen Arbeiten dazu vergeben. Und auch vom Ried- und Bruchgraben gibt es Einiges zu berichten. Demnächst hierzu mehr.

Maibaumstellen in Gondelsheim

am Samstag, 27. April 2024 ab 18.00 Uhr auf dem Rathausplatz

Das Maibaumstellen mit Brauchtum und Tradition ist nicht mehr allzu weit entfernt.

In gewohnter Manier wird der Heimat- und Kulturverein Gondelsheim auch in 2024 wieder die Bewirtung des Maibaumstellens übernehmen.

Und auch das Programm in bzw. vor der Saalbachhalle – je nach Wetterlage – steht:

Das Programm sieht für das Maibaumstellen 2024 folgende Punkte vor: Um 18.30 Uhr soll wieder der „Kinder-Maibaum“ – in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Kindergarten “Schneckenhaus” – aufgestellt werden. Danach wird gegen 19.00 Uhr von Feuerwehr und Bauhof der Maibaum auf dem Rathausplatz gestellt.

Der Abend wird bereichert durch die Kinder des „Schneckenhauses“, der Landfrauen und den Musikverein „Harmonie“ Gondelsheim.

Und es ist uns erneut gelungen „Dejan“ zu verpflichten. Mit seiner Stimme erzeugt Dejan Gänsehautfeeling.

Und vor allem: Er liebt den Draht zum Publikum!! Bei seinen Konzerten greift er auf ein riesiges Repertoire kreuz und quer durch die Musikgeschichte und interpretiert die Songs auf seine Art und Weise. „Ich habe keine Setliste dabei. Die Lieder richte ich nach der Stimmung der Zuschauer“.

Die Bewirtung der Veranstaltung übernimmt – wie gesagt – der Heimat- und Kulturverein. Neben den ersten knackigen Grillsteaks und Grillwürsten der Saison sowie Pommes und Belegten wird u.a. reichlich Bier – Helles und Naturtrübes – aus dem Fass fließen. Und wer Lust auf ein Gläschen Sekt hat, auch den wird man nicht enttäuschen.

Also viele gute Gründe, das Gondelsheimer Maibaumstellen 2024 ganz fest im persönlichen Terminkalender vorzumerken!

DIES & DAS

Secondhandladen für ALLE

Altes Schulhaus Gondelsheim

Die Öffnungszeiten sind: Dienstag 9-11 Uhr und Donnerstag 16-18 Uhr!

Bitte beachten Sie, Spendenannahme ist nur in der 1.Woche eines Monats zu o.g. Öffnungszeiten.

Bei uns finden Sie Kleidung und Schuhe für Erwachsene und Kinder, Haushaltswaren, Bettwäsche, Handtaschen, Geldbeutel, Gläser, Geschirr, Vasen, Blumenübertöpfe, Besteck, Handtücher, Spielsachen, Spiele, Puzzles, kleine Elektrogeräte, Babyausstattung und vieles mehr.

Einkaufen kann bei uns Jeder zu Mini-Preisen. Nachhaltigkeit ist uns wichtig. Auch Gebrauchtes kann noch sehr wertvoll sein.

Derzeit: Kinderwagen, Kinderreisebett, Maxi-Cosi, Schallplatten, CD`s und DvD’s.

Seien Sie also neugierig und besuchen uns.

Auf Ihren Besuch freut sich Petra Schalm und Team

Neues aus dem Jugendtreff Bounty

Unter die Haut

Es gibt Geschichten, die gehen wirklich unter die Haut. Ab und an hören wir solche Geschichten – selten zum Glück, doch wir hören sie. Es sind Geschichten, die traurig machen, betroffen, wütend. Es sind Geschichten, die man in unserer eigentlich doch so behüteten, ländlichen »Idylle« gar nicht vermuten würde. Auch bei uns ist nicht jeder Tag eitel Sonnenschein. Denn, wo viel Licht ist, verbirgt sich manch dunkler Schatten …

Ganz hilflos und ungerüstet sind wir aber nicht: Wichtig ist die professionelle Haltung gegenüber diesen Geschichten. Der Zufall wollte es, dass wir just in dieser Woche eine Fortbildung zum bedrückenden (aber hochwichtigen) Thema »Kindeswohlgefährdung / Kinderschutz« hatten. Diese vermittelte uns unter anderem professionelles Rüstzeug zum Umgang mit schwierigen Situationen. Daran anknüpfend, werden wir im Juni noch mit einem Vertiefungsmodul geschult werden.

Außerdem suchen wir stets nach Mitteln und Wegen, um dem jeweiligen Fall angepasste Unterstützung und niederschwellige Hilfe leisten zu können.

Um den Artikel mit einer positiveren Meldung abzuschließen: nachfolgend ein Zitat, das ein Mädchen aus dem Kidstreff jüngst aussprach: „Wir kommen ins »Bounty«, weil man hier alles machen kann: Tischtennis spielen, Quatsch machen, toben, …“

Ja, im »Bounty« lässt es sich schon ganz gut leben!  In Bälde auch wieder mit Leckereien in der Bar.

Terminvorschau:

  • BAR-Öffnung: Waffeln, Milchshakes & Eis am Freitag, 26. April.
  • Der nächste offene Sonntag ist am 28. April.

Michael Klebon im Namen des »Bounty«-Teams

Aus der Verwaltungsausschusssitzung des Kreistags am 11. April 2024

Geflüchtete Menschen in den Arbeitsmarkt zu bringen bleibt eine der größten Hauptaufgaben der Integration

Der Landkreis Karlsruhe steht weiterhin Herausforderungen gegenüber, wenn es um die Unterbringung und Integration von geflüchteten Menschen geht. Der Verwaltungsausschuss, der am Donnerstag, 11. April, im Panoramasaal der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft in Karlsruhe stattfand, nahm den Sachstandsbericht der Verwaltung zur Entwicklung der Zugangszahlen sowie der allgemeinen Situation zur Kenntnis. Das Gremium forderte das Land Baden-Württemberg bei dieser Gelegenheit erneut auf, die entstehenden Kosten vollumfänglich zu erstatten. Im Jahr 2023 wurden dem Landkreis insgesamt 2.151 Geflüchtete zugewiesen, darunter 1.142 ukrainische Kriegsvertriebene.

Die Zahl der im Landkreis gemeldeten Kriegsvertriebenen aus der Ukraine steigt auch zwei Jahre nach Kriegsbeginn an. Aktuell sind kreisweit 5.752 Kriegsvertriebene gemeldet (Stand: 22.03.2024). Die Neuzuweisungen 2023 wirkten sich auch auf die Anzahl der Personen aus, die in die Anschlussunterbringung der Städte und Gemeinden verlegt wurden. Das waren insgesamt 1.359 Personen und damit 304 Personen mehr als 2022. Für 2024 müssen sich die Städte und Gemeinden im Landkreis auf eine ebenso hohe Zahl vorbereiten. Insgesamt ist von etwa 1.400 Personen auszugehen.

Die Zuweisungszahlen von Geflüchteten aus anderen Herkunftsländern in die Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes (LEA) liegen seit November 2023 auf einem etwas niedrigeren Niveau als im Vorjahr. Als Grund dafür werden die Grenzkontrollen vermutet. Diese Entwicklung kommt auch im Landkreis an. Für das Jahr 2024 rechnet die Verwaltung mit durchschnittlichen Zugängen von 60 Personen pro Monat in die vorläufige Unterbringung. Dabei ist die Aufnahmequote derzeit durch die LEA in Eggenstein-Leopoldshafen noch um 50 Prozent reduziert. Ein Verordnungsentwurf des Ministeriums für Migration und Justiz sieht eine deutliche Absenkung des LEA-Privilegs vor. Auch ist zu befürchten, dass – für den Fall einer LEA in der ehemaligen Landesfeuerwehrschule in Bruchsal – keine (weitere ) Privilegierung des Landkreises erfolgen wird. Es ist deshalb damit zu rechnen, dass die Aufnahmequote für den Landkreis 2024 ansteigen wird. Aktuell dienen 14 Liegenschaften zur vorläufigen Unterbringung.

Die 2023 fast durchgängig hohen Zuweisungen von Personen aus anderen Herkunftsländern haben auch zu einer steigenden Anzahl an Empfängern von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz geführt: Aktuell sind das insgesamt 1.676 Geflüchtete. Nicht alle hiervon sind erwerbsfähig und nicht allen Personen steht der Zugang zum Arbeitsmarkt offen. Der Landkreis Karlsruhe bietet Geflüchteten im Leistungsbezug auch Arbeitsgelegenheiten an. Rund 90 Personen, und damit 13 Prozent aller potenziellen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sind hierüber aktuell in den Unterkünften oder im Rahmen von Qualifizierungsprogrammen der BEQUA gGmbH beschäftigt. Um bereits während der Zeit in der vorläufigen Unterbringung die Bewohnerinnen und Bewohner auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten, arbeitet das Landratsamt eng mit der BEQUA zusammen und hat berufsvorbereitende Programme und Beschäftigungsmaßnahmen gestartet – zum Beispiel „Do it“, in dem 21 Geflüchtete eingesetzt sind. Auch für den Übergang in den ersten Arbeitsmarkt finden Maßnahmen statt. Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter wurde im Februar 2024 beispielsweise eine Jobbörse gezielt für neuzugewanderte und geflüchtete Frauen veranstaltet, an der 500 Interessierte teilnahmen.

Eine beschleunigte Integration der Menschen in den Arbeitsmarkt bleibt weiterhin das Hauptziel. Zum Jahresende 2023 bezogen rund 4.100 erwerbsfähige Geflüchtete zwischen dem 15. und 67. Lebensjahr beim Jobcenter Bürgergeld, davon rund 2.540 aus der Ukraine, 1.560 aus den acht zugangsstärksten Asylherkunftsländern. Im Landkreis Karlsruhe arbeiten rund 2.900 Geflüchtete sozialversicherungspflichtig, zusätzlich weitere 766 Menschen in geringfügigen Beschäftigungen. Um finanziellen Fehlanreizen entgegenzuwirken, haben sich Bund und Länder darauf verständigt, eine Bezahlkarte nach bundeseinheitlichen Mindeststandards einzuführen. Der Landkreis Karlsruhe hat sich als Pilot für die Ausrollphase beworben. Eine Rückmeldung liegt bislang nicht vor.

Die Unterbringung und Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Ausländern (UMA) ist eine zusätzliche Herausforderung, vor der der Landkreis steht. Anfang März 2024 befanden sich mehr als 200 UMA in dessen Zuständigkeit. Ein Anstieg um rund 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2023 ist es gelungen, einen überwiegenden Teil der UMA mit einem bedarfsgerechten Schul- bzw. Ausbildungsangebot zu versorgen. 2023 befanden sich mehr als 80 Prozent der jungen Menschen in einer weiterführenden bzw. beruflichen Schule sowie rund 20 UMA in einer Ausbildung.

Der Landkreis Karlsruhe fordert die Übernahme der Mehrkosten durch die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes

Der Landkreis Karlsruhe hat als Träger der Eingliederungshilfe für diesen Bereich die Planungs-, Leistungs- und Finanzverantwortung. Seit 2013 haben sich die Kosten für diese Aufgabe um rund 78 Prozent erhöht. Infolge der Einführung des Bundesteilhabegesetz (BTHG) wird sich diese Entwicklung deutlich verschärfen, die Kosten werden zukünftig nicht alleine wegen der Fallzahlen steigen. Der Verwaltungsausschuss begrüßte in seiner Sitzung am Donnerstag, 11. April, im Panoramasaal der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft daher das von Landkreistag, Städtetag und Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) verfasste Grundsatzpapier zum BTHG. Das Gremium fordert vom Land Baden-Württemberg ein klares Bekenntnis zum bereits vereinbarten Ausgleich der Mehrkosten und erwartet, dass diese vollumfänglich erstattet werden. Denn durch die Einführung des BTHG entstehen zusätzlich Kosten, die alleine auf diese Neuregelung zurückzuführen sind.

„Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass der Landkreis mit erheblichen Steigerungen bei den Ausgaben rechnen muss. Wie hoch diese sein werden, kann allerdings erst nach der Umstellung aller Einzelfälle und am Ende des Prozesses konkret berechnet werden. Fest steht aber, dass nur weil das BTHG vom Landkreis umgesetzt werden muss und wird, die Mehrkosten deshalb nicht zu unseren Lasten gehen dürfen“, betonte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. Die Kosten entstehen dabei nicht nur durch die Höhe der Leistungen und Fallzahlen selbst, sondern auch durch den gestiegenen personellen und zeitlichen Aufwand bei der Bearbeitung. „Das Land muss Wort halten und das Defizit ausgleichen. Die Landkreise dürfen bei allen Aufgaben, die sie bereits übernehmen und umsetzen, durch das BTHG nicht zusätzlich in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt werden“, zieht Landrat Dr. Christoph Schnaudigel Fazit. Dies habe letztlich auch Folgen für den Haushalt und Konsequenzen für andere Leistungen im Sozialbereich.

Die Haushaltsplanungen in der Eingliederungshilfe basieren bisher auf den prognostizierten Fallzahlen sowie einer regelhaften Kostenentwicklung. Im Zeitraum von 2013 bis 2023 ergab sich hieraus eine durchschnittliche Kostensteigerung von jährlich 6,2 Prozent. Es ist zu erwarten, dass diese zukünftig erheblich höher liegen. Ein erster Vergleich der Ausgaben im Januar/Februar 2023 mit den Ausgaben im Januar/Februar 2024 ergibt bereits eine Steigerung von 30 Prozent.

Das Land Baden-Württemberg hat sich in der in 2019 mit Landkreis-
und Städtetag geschlossenen Konnexitätsvereinbarung verpflichtet, den Stadt- und Landkreisen die BTHG-bedingten Mehrkosten zu erstatten. Bislang sind keine Anzeichen zu erkennen, dass die mit den Kommunen eingegangene vertragliche Verpflichtung auch eingehalten werden kann. Der Landkreis fordert daher ein klares Bekenntnis zur Refinanzierung und teilt damit auch die Auffassung der kommunalen Spitzenverbände. Die Kommunen, wie auch der Landkreis, können Kosten in der sich abzeichnenden Höhe nicht vorfinanzieren. Mittels dem gemeinsamen Papier „Risikokommunikation zum Bundesteilhabegesetz“ setzen sich der Landkreistag, Städtetag und der KVJS gemeinsam dafür ein, für die Entwicklung und zu erwartenden Mehrkosten zu sensibilisieren. Anhand von sogenannten „fact sheets“ legen die kommunalen Spitzenverbände dar, welche Herausforderung die Umsetzung des BTHG und die dadurch ausgelösten Kosten mitbringen.

Der Landkreis Karlsruhe baut weitere Ladeinfrastruktur für Elektrobusse im Öffentlichen Personennahverkehr auf

Um die Klimaschutzziele zu erreichen, muss nicht nur die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gesteigert, sondern dabei auch auf alternative Antriebsformen umgestellt werden. Standardmäßig schreibt der Landkreis Karlsruhe daher bei Neuvergaben von Linienbündeln auch den Einsatz von Elektrobussen vor. Der Verwaltungsausschuss, der am Donnerstag, 11. April, im Panoramasaal der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) in Karlsruhe tagte, nahm den Sachstand der Verwaltung zur bisherigen Situation zur Kenntnis. Um weitere Fortschritte zu erzielen, stimmte das Gremium zudem zu, weitere Ladeinfrastrukturen für Elektrobusse im ÖPNV zu schaffen.

Der Kreistag hat vor dem Hintergrund der landkreisweiten Klimaschutzstrategie „zeozweifrei 2035“ schon 2019 beschlossen, im ÖPNV schrittweise auf Elektroantrieb umzusteigen. Mit den beiden Linienbündel Ettlingen I und Pfinztal/Albtal wurde erstmals der Einsatz von jeweils fünf Elektrobussen ausgeschrieben und letztlich auch die Umsetzung getestet. Ohne die passende Ladeinfrastruktur ist es gerade mittelständischen Unternehmen aber nicht möglich, an den Ausschreibungen teilzunehmen bzw. die Elektrobusse rechtzeitig einsatzfähig vorzuweisen. Infolgedessen richtete der Landkreis in Ettlingen im Jahr 2021 auf einem Grundstück in der Nähe des Bahnhofs Ettlingen West zehn Ladepunkte ein, die den Verkehrsunternehmen der beiden Linienbündel Ettlingen I und Pfinztal/Albtal kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Die fünf Busse aus dem Linienbündel Pfinztal/Albtal sollen spätestens zum Ende des Jahres 2025 einen zusätzlichen Standort in Karlsbad im Gewerbegebiet erhalten.

Die Landkreisverwaltung befindet sich derzeit auch in konkreten Planungen, einen neuen Standort für Ladeinfrastruktur in Stutensee-Blankenloch zu errichten. Dieser soll für die E-Busse des Linienbündels, die ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 eingesetzt werden, nutzbar sein. Für die zehn E-Busse wird die östliche Hälfte des Park + Ride-Parkplatzes am Schienenhaltepunkt Blankenloch Nord von der AVG umgebaut. Er soll für insgesamt zehn E-Busse errichtet werden. Die Trafostation wird voraussichtlich Mitte November geliefert. Alle weiteren Schritte werden derzeit von der Landkreisverwaltung in Zusammenarbeit mit der FC-Planung GmbH geplant. Im dritten Quartal 2024 sollen die Baumaßnahmen beginnen.

In Zukunft wird auch im Bereich Bretten eine Ladeinfrastruktur benötigt. Das Linienbündel Mittelbereich Bretten wird voraussichtlich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 vergeben, 2026 soll dann eine große Anzahl an E-Bussen zum Einsatz kommen. Die Landkreisverwaltung befindet sich in den ersten Überlegungen für eine Ladeinfrastruktur in verkehrsgünstiger Lage mit gutem Stromanschluss.

Herzlichst

Ihr

Markus Rupp, Bürgermeister