Pressemitteilung – 06.03.2024

Unpünktliche Bahn sorgt für Unmut an Kraichgau-Gemeinschaftsschule Gondelsheim

Bürgermeister Rupp: Schülerinnen und Schüler sind die Leidtragenden

Das Dauerthema „Unzuverlässlichkeit der öffentlichen Verkehrsmittel“ ist um ein weiteres Kapitel reicher. „Regelmäßig kommen Schülerinnen und Schüler zu spät in den Unterricht, weil ihre Bahn nicht pünktlich fährt“, beschreibt Gondelsheims Bürgermeister Markus Rupp die Situation an der örtlichen Kraichgau-Gemeinschaftsschule und ergänzt: „Inzwischen haben wir die Situation, dass Klassenarbeiten erst ab der zweiten Stunde geschrieben werden, wenn auch wirklich alle eingetroffen sind.“ Betroffen sind davon vor allem Schülerinnen und Schüler aus Wössingen und Jöhlingen. Mehr als 120 Eltern haben auch bereits ihren Unmut über die Unpünktlichkeit der Bahnbeförderung mit einer Unterschriftenaktion zum Ausdruck gebracht.

Der Schulweg der Kinder und Jugendlichen aus Walzbachtal sieht so aus: Mit der Bahnlinie S4 fahren sie von ihrer Heimatgemeinde nach Bretten, um dort am Bahnhof in den Regionalzug RB17c umzusteigen für die Weiterfahrt nach Gondelsheim. In der Theorie – sprich Fahrplan – kein Problem, in der täglichen Praxis schon. Denn die S4 kommt häufig zu spät und der Anschlusszug ist dann bereits weg. Die Konsequenz besteht in einer halbstündigen Wartezeit bis zur nächsten Möglichkeit, in den Unterricht zu gelangen. „Wir können Kinder und Jugendliche doch nicht bei Wind und Wetter auf dem Bahnhof stehen lassen oder bereits mitten in der Nacht auf den Schulweg schicken“, so Bürgermeister Rupp. Eine Folge davon ist, dass Eltern ihre Kinder nun wieder vermehrt mit dem Auto zur Schule fahren. „Das kann doch nicht die Lösung sein. Wir reden immer von der ökologischen Verkehrswende und von der Bedeutung des ÖPNV dabei und schaffen es dann aber nicht, das in der Praxis umzusetzen“, macht Rupp deutlich.

Deshalb ruft er alle Beteiligten dazu auf, gemeinsam eine Lösung zu finden: „Es muss doch gelingen, eine Möglichkeit für einen verlässlichen Schienennachverkehr zu finden – zumindest in diesem Fall.“ Mit einem entsprechenden Appell hat sich Bürgermeister Rupp an die beiden zuständigen Bahngesellschaften AVG und Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg NVBW gewandt. Die Problematik erkennen sie und verweisen als Erklärung auf die problematischen Streckenverhältnisse der Kraichgaubahn. Die lediglich eingleisige Strecke sowie ein veraltetes Stellwerk in Jöhlingen seien das Nadelöhr, das immer wieder zu Verspätungen führe. Abhilfe schaffe der in den nächsten Jahren anstehende zweigleisige Ausbau sowie die Modernisierung des Stellwerks. Die Gründe könne er nachvollziehen, so Rupp, aber: „Wir brauchen eine zeitnahe Lösung für die heutigen Schülerinnen und Schüler und nicht erst für die nächste Generation; zum Beispiel eine bessere Anpassung der jeweiligen Fahrpläne.“