Die Gemeinde Gondelsheim und ihre Landwirte Hand in Hand in Sachen Hochwasserschutz
Nach der Überschwemmung im Mai 2023, verursacht durch Starkregen, haben Landwirte und Gemeindeverwaltung beschlossen, gemeinsam gegen die Bedrohung durch Hochwasser und Starkregenereignisse vorzugehen. Diese kooperative Initiative zielt darauf ab, die Gondelsheimer Bürger vor den Auswirkungen solcher Ereignisse zu schützen.
Ein wichtiger Bestandteil dieser Bemühungen ist die Umgestaltung landwirtschaftlicher Flächen, um das Abfließen des Regenwassers zu erleichtern. So sind auf der Feldflur Gräben vorhanden, die die Regenmassen gezielt abfließen lassen. Diese werden von der Gemeinde respektive dem Bauhof unterhalten. Einiges an zusätzlichen Schutzmaßnahmen wurde – wie jüngst berichtet – in den letzten Wochen und Monaten durch die Verwaltung und den Gemeinderat angestoßen und umgesetzt.
Aber auch die Gondelsheimer Landwirte wollen zum Hochwasserschutz beitragen. Der Boden sei ihr höchstes Gut, erklärt Erhard Walz, Landwirt aus dem Dossental. So wollen die Landwirte beispielsweise ihre Feldfrüchte in Hanglagen quer einsäen. Durch die Quersaat befinden sich die Saatrillen gegen den natürlichen Weg des Wasserflusses, wodurch eine niedrigere Gefahr von Furchenbildungen bei Starkregen besteht.
Michael Maisenhelder vom Martinshof und weitere Landwirte gehen bereits in diesem Jahr beispielhaft voran. Durch modernste Technik ließe sich dies einfach umsetzen, jedoch sind noch längst nicht alle Traktoren mit GPS-Systemen ausgestattet. Quer gesäte Felder bringen über die Pflegezeit eine gewisse Mehrarbeit, die dennoch gerne von den Landwirten geleistet wird, um den Ort besser zu schützen.
Auch entstand in der gemeinsamen Sitzung die Idee, die Fruchtfolge in den Problemzonen wie dem Gewann Riedwiesen in landwirtschaftlicher Kooperation untereinander abzustimmen. So kann koordiniert werden, dass nicht im selben Jahr auf einem Großteil der Flächen erosionsanfällige Früchte wie Mais oder Zuckerrüben angebaut werden. Michael Maisenhelder übernimmt die Aufgabe dieses Anbaumanagement im Kollegenkreis abzustimmen.
Generell ist ein schweres Gewitter mit heftigem Starkregen im Mai/Juni am problematischsten. Da es in dieser Jahreszeit auf vielen landwirtschaftlichen Flächen noch keine oder geringe Vegetation gibt, besteht ein größeres Erosionsrisiko. Sobald sich ein gewisser Pflanzenbestand auf dem Feld etabliert hat, bleibt der Regen normalerweise an Ort und Stelle.
Bürgermeister Markus Rupp bedankte sich bei den Landwirten für die gute und enge Zusammenarbeit mit der Zielvorgabe, sich künftig regelmäßig auszutauschen.