Der Bürgermeister informiert KW 7

Orkan Sabine verschont Gondelsheim weitgehend

Einen wahrlich fulminanten Start in die zweite Februarwoche legte des Wetter über Europa und damit auch über Gondelsheim hin. Bei prognostizierten Wind-Spitzen zwischen 100 und 120 km/h war unsere Feuerwehr von Sonntag 22:00 Uhr bis etwa Montag 09:00 Uhr in Bereitschaft, um den drohenden Schaden zu begrenzen. Auch Bauhof und Verwaltung waren auf Schlimmeres eingestellt. Letztlich blieb es glücklicherweise bei wenigen Feuerwehreinsätzen, kleineren Schäden und einem kurzen Stromausfall in den Nachtstunden. Mein Dank gilt an dieser Stelle allen Beteiligten, insbesondere unserer Feuerwehr, die auch Nachts und am Wochenende wieder einmal „Gewehr bei Fuß“ standen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

„alles soweit im Plan, soweit man eine solche Extrem-Situation überhaupt im Plan haben kann“, sagt Bürgermeister Markus Rupp und meint damit die Vorbereitungen auf die im April beginnende mehrmonatige Sperrung des Gondelsheimer Bahnübergangs.

Folge der Sperrung des Bahnübergangs: 120 Bewohner aus dem Osten von Gondelsheim wollen Parkplatz im Westen

Ende Februar entstehen temporäre Abstellplätze „Im Altenwingert“

 „Unser Ziel ist es, die Auswirkungen für die Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich zu halten“, macht er deutlich. Eine der Maßnahmen für die Bewohner östlich der Bahnstrecke ist die Einrichtung von Stellplätzen im Westteil der Gemeinde. „Im Altenwingert“ richtet die Verwaltung Parkplätze für die Bewohner der östlich der Bahn gelegenen Wohngebiete ein. „Ab 10. April können dort berechtige Autos abgestellt werden. Dadurch werden lange Umwege vermieden. Das spart Zeit, reduziert den Verkehr und schont die Umwelt“, so Rupp.

Von diesem Angebot wollen 120 Haushalte Gebrauch machen. So viele Anträge gingen seit Ende der Anmeldefrist am 31. Dezember letzten Jahres auf dem Rathaus ein. 40 davon pendeln zukünftig mit dem Fahrrad von Ost nach West und wieder zurück. Der Rest nimmt zu Fuß den Weg durch die Unterführung am Sportplatz. Deshalb entstehen neben den 120 Autoparkplätzen auch 40 Stellplätze für die Zweiräder. Mit den Arbeiten soll Ende Februar begonnen werden. „Die Ausschreibungen sind erfolgt, die Angebote eingeholt, jetzt bedarf es noch der Vergabe durch den Gemeinderat“, fasst Gondelsheims Bürgermeister den aktuellen Stand zusammen. „Einige Bewerber haben den Bedarf eines zweiten Autostellplatzes signalisiert. Diesem Wunsch kommen wir ebenfalls nach, allerdings für eine Gebühr von monatlich 30 Euro“, berichtet Rupp.

Für die Maßnahme fallen Kosten von rund 80.000 Euro an. „Das Problem lösen können wir dadurch nicht, nur die Folgen ein wenig lindern“, betont der Bürgermeister. Vom Problemverursacher, der Bahn, erwartet Rupp eine angemessene finanzielle Beteiligung: „Wir haben die Sorgen und die Kosten, da stünde der Bahn eine monetäre Solidaritätsbekundung gut zu Gesicht.“ Das sah diese anders, zumindest bisher. Aber in der Sache kommt Bewegung: „Zuletzt gab es ermutigende Signale von Bahnseite. Wir werden auf jeden Fall weiterhin mit allem Nachdruck auf eine Kostenbeteiligung drängen“, verspricht Rupp.

Gondelsheimer West-Ost-Fest: „Geschlossener Bahnübergang trennt uns nicht“

Zweitägige Veranstaltung im Juli findet auf den beiden Seiten der Bahnstrecke statt

Der Veranstaltungskalender von Gondelsheim ist um eine Festivität reicher. Wenngleich der Anlass kein erfreulicher ist. Die Rede ist vom am 18. und 19. Juli stattfindenden „West-Ost-Fest“. Dessen Ursprung liegt in der monatelangen Sperrung des innerörtlichen Bahnübergangs und der damit verbundenen Trennung des West- und Ost-Teils der Gemeinde. „Gondelsheim zeichnet das Miteinander der Bürgerinnen und Bürger aus. Und daran ändern auch geschlossene Bahnschranken nichts“, sagt Bürgermeister Markus Rupp. Deshalb organisiert er das zweitägige Fest auf beiden Seiten der Bahnstrecke. „Uns bringt nichts auseinander. Das dokumentieren wir mit dem West-Ost-Fest“, führt das Gondelsheimer Ortsoberhaupt aus.

Am ersten Tag, dem Samstag, wird im Westen auf dem Rathausplatz gefeiert und zwar ab 18 Uhr. Eine Stunde später beginnt der musikalische Teil mit einem Konzert von Cris Cosmo – gebürtiger Gondelsheimer und gleichzeitig Weltbürger. Seinen Künstlernamen verdankt er seinen Reisen nach Südamerika. Dort nahmen die Leute dem sprachbegabten Chico Badino mit der Gitarre seine deutschen Wurzeln nicht ab. Und nannten ihn einfach „Cris Cosmo“ – den Weltbürger-Cris. Cosmo hat mehr als 2.500 Konzerte in aller Herren Länder gespielt und war für den Echo und den German Songwriting Award nominiert. Diesen Sommer ist er mit seinem Fitness-Motivation Song „Beweg Deinen Body“ unterwegs. Wen die Rhythmen zu heiß sind, der findet Abkühlung am Eiswagen oder am Cocktailstand. Und wem die Melodien den Magen anregen, für den steht ein Foodtruck mit zahlreichen Spezialitäten bereit.

Letzterer wartet auch sonntags auf die Besucher, ab 17 Uhr – aber dann auf der östlichen Seite Gondelsheim bei der evangelischen Kirche. Musikalisch wartet ein besonderes Erlebnis in Form der Big Band des Landratsamtes Karlsruhe. Die 1998 gegründete Formation spannt ab 18.00 Uhr den musikalischen Bogen von traditionellem Swing über Blues und Latin bis hin zu aktuellen Pop- und Rocksongs. Ein satter Sound und die ausdrucksstarken Stimmen von Tanja Frank und Stefan Keller machen den unverwechselbaren Klang der Big Band unter der Leitung von Marco Vincenzi aus.

Achtung Sperrung Bahnübergang vom 8. – 10. März 2020

Im Auftrag der Deutschen Bahn finden Instandhaltungs- sowie Sanierungsarbeiten am Bahnübergang „Neibsheimer Straße / K3506“ in Gondelsheim statt.

Der Bahnübergang ist im Zeitraum von So., 08.03.2020, 8:30 h bis Di., 10.03.2020, 6:00 h voll für den Fahrzeugverkehr gesperrt.

Für Fußgänger ist der Bahnübergang frei passierbar, außer am 08.03.2020 im Zeitraum von 12:00 – 15:00 Uhr.

Eine entsprechende Umleitung für Kraftfahrzeuge ist ausgeschildert!

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Ihre Gemeindeverwaltung hat natürlich erst gegen die Schließung Stellung bezogen und auf die eh anstehende Schließung verwiesen. Allerdings müssen wegen dem Mehrverkehr auf der Strecke samt ICE die Schienen am BÜ ausgebaut und neu eingebettet werden. Immerhin konnten wir die Fußläufigkeit mit einer kurzen Unterbrechung erreichen.

„Die Gondelsheimer Tanznacht“ am 21. März 2020

Fußballverein lädt zum besten Tanzmusik-Mix in die Saalbachhalle ein

DJ und Radiomoderator Thomas Brockmann heizt ein

Tanzen bis zur Erschöpfung verspricht die 3. Gondelsheimer Tanznacht. Wie schon in den beiden Vorjahren ist die Tanznacht die ideale Mischung aus „80er Disco“, „Ü30-Party“, „Oldie-Night“ und „Tanztee“ – eben für jeden die richtige Tanzmusik aus fünf Jahrzehnten.

Der beste Mix von ABBA bis Zappa, über Boney M. zu AC/DC und den Flippers, alles was einfach schon früher gerne gehört und betanzt wurde, verspricht DJ & Radiomoderator Thomas Brockmann aufzulegen. Bereits in den 70er Jahren machte Thomas Brockmann als „DJ Tommy” die Region “unsicher”, legte in Oberderdingen im legendären Royal, später im Bounty (Gondelsheim) und Maddox (Knittlingen) die schwarzen Scheiben auf. In den 80zigern gab er den Ton im Atlantis (Niefern), Casablanca (Pforzheim) und Shamanna (Mühlacker) an und sorgte für volle Tanzflächen. Seit Ende 1987 ist er als Redakteur und Rundfunk-Moderator nonstop im Einsatz (RTL-Radio, Antenne1, Welle Fidelitas, SWR1 & Radio Bremen Eins, PopStop-das Musikradio und die neue Welle).

Ebenfalls wieder mit an Bord sind Maik und Florian Braun. Sie rücken die Saalbachhalle ins rechte Licht und sorgen so für das entsprechende Tanznacht-Flair.

Auf die nun schon dritte Auflage der Erfolgsveranstaltung freut sich auch schon Schirmherr und Bürgermeister Markus Rupp: „Der Gondelsheimer Veranstaltungskalender ist um eine Attraktion reicher geworden.“

Tanzen bereitet nicht nur Freude, es macht auch hungrig und durstig. Gute Antworten darauf hat der veranstaltende FV Gondelsheim unter seinem neuen Vorstand Peter Kuzma und seine vielen Helfer. So bietet der Speisezettel neben diversen Würsten wie Brat- und Feuerwurst auch Pommes Frites oder Lachsbrötchen. An der Cocktailbar sind diverse Mixgetränke sowohl mit wie auch ohne Alkohol erhältlich. 

Und es gibt wieder genügend Sitzgelegenheiten in der Saalbachhalle, gerade wenn man mal „atemlos“ ist.

„Die Gondelsheimer Tanznacht“ beginnt am Samstag, 21. März 2020, um 20 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr in der Saalbachhalle. Karten für die Premierenfeier kosten im Vorverkauf 8 Euro und 10 Euro an der Abendkasse. Karten sind erhältlich im Bürgerbüro des Rathauses Gondelsheim, der Bücherecke in Walzbachtal-Jöhlingen, beim Büroservice Kuhn in Bretten und „Papier & Co“. Der Vorverkauf beginnt am 21. Februar 2020.

Neues vom Jugendtreff Bounty  Die Bücherjägerin

Üblicherweise stürmen unsere Besucher zunächst an unseren Getränkeschrank oder gehen an die zahlreichen Spielgeräte wie Darts, Billard oder Tischkicker. Ein paar wenige Besucher aber haben es auf unseren (ausziehbaren) Glastisch abgesehen. Es handelt sich hier um unseren internen “Büchertisch”, welcher fast wöchentlich mit aktuellen oder älteren Kinderbuchklassikern, aber auch Romanen aus dem Genre Fantasy, Liebes- oder Abenteuerromane gefüllt wird. Auch DVD’s oder aussortierte Bravo Hits CD’s finden hier immer wieder ihren Weg hinein. Jeder Artikel kostet prinzipiell nur 50 Cent! Gerade für Kinder und Jugendliche (die ja oft noch nicht so viel Geld haben) ist dies ein verlockendes Angebot. Auch Geschenke für Eltern oder Geschwister werden hier immer mal wieder gekauft. Und die Kommentare wie „Ohhh, ist billig bei euch“ geben unserem Verkauf für 50 Cent (die ja fast mehr symbolisch sind) Recht. Gerade bei den Schülern die jede Woche in großen Scharen zu uns strömen, erfreut dieses Angebot ein paar Kinder ganz besonders. Eine von diesen Schülerinnen ist Fiona aus der Klasse 7/2. Diese ist seit Jahren unsere eifrigste Käuferin und stürmt jedes Mal wenn sie mit ihrer Klasse in den Jugendtreff darf (mit strahlendem Gesicht und voller Aufregung) an den Büchertisch. Schon beim reinlaufen ruft sie mir oft entgegen „Matthias, gibt es wieder neue Bücher und habt ihr endlich die Bravo Hits CD, wo ich so gerne will, aussortiert…“

Mit Fiona (12 Jahre alt) hat Matthias nun dieses kleine Interview gemacht:

Matthias: Du bist ja eine richtige Leseratte Fiona! Was für Bücher liest du denn gerne?

Fiona: Fantasy Romane (gerne mit Elfen) und Bücher mit Tieren. Ich schaue auch schon nach Büchern, wo eher für die Älteren gedacht sind.

Matthias: Was fasziniert dich so an Büchern?

Fiona: Ich kann da richtig gut abtauchen, mich in andere Welten begeben. Es regt meine Fantasie an und ich finde es spannend, mich in andere Charaktere hinein zu versetzen.

Matthias: Was schätzt du, wie viele Bücher du schon im Jugendtreff gekauft hast?

Fiona: Puhhh, ich denke: sicher schon über 30 Bücher (Anmerkung von Matthias: Ich bin mir sicher schon weit über 50 Bücher).

Matthias: Was gefällt dir an unserem Büchertisch besonders gut?

Fiona: Ich finde es immer total spannend, hier neue Bücher zu finden. Ich hole nicht nur neuen Lesestoff für mich (ja, ich lese die Bücher auch alle), sondern schenke auch meiner Mutter gerne welche, da ich auch ihren Lesegeschmack kenne. Von ihr bekomme ich auch immer wieder Geld, um mir hier Bücher zu kaufen. Und ich freue mich einfach auf über die billigen Preise bei euch!

Anmerkung von Matthias: Fiona wollte bei ihrem letzen Besuch im Bounty sogar ein Angebot machen, den kompletten Büchertisch samt Inhalt zu kaufen. Sie hatte ein durchaus beachtliches Angebot dafür gemacht, und bereits den kompletten Inhalt ihres Geldbeutels dafür geleert (ja, sogar den Geldbeutel hätte es noch dazu gegeben). Auf meine Frage hin, wie sie den Tisch nach Haus bringen wollte meinte sie nur: „Ich spanne mir den wie meinen Ranzen auf den Rücken und bekomme ihn dann schon nach Hause transportiert…“

Terminvorschau:

  • Sonntag, 16. Februar: Drittes SPD + Bounty Tischtennis-Turnier.
  • Freitag, 06. März: BAR-Öffnung: Süßspeise und Heißgetränke.
  • Sonntag, 08. März: Ausflug in die Experimenta Heilbronn.

Euer AWO-Jugendtreff-Team (Matthias und Michael Klebon, Andrea Mergel, Diana Gattung)

Aus der Kreistagssitzung am 30. Januar 2020 – Teil 2 –

Zukunft des Landratsamtsgebäude in Karlsruhe

Städtebauliches Verfahren hat begonnen –  Noch keine Entscheidung über möglichen Abriss

Über den aktuellen Stand zum Vorhaben des Landkreises, sein sanierungsbedürftiges Hauptgebäude in Karlsruhe zu erneuern, wurde dem Kreistag in seiner jüngsten Sitzung am 30. Januar berichtet.

Landrat Dr. Christoph Schnaudigel verwies darauf, dass das städtebauliche Verfahren mit einer öffentlichen Werkstatt am 15. Januar begonnen hat. Vier namhafte Architekturbüros sollen bis Juli gemeinsam mit einem Begleitgremium aus Vertretern aus Politik, Verwaltung, Kammern und der Bürgerschaft Vorschläge erarbeiten, wie das Gesamtareal, zu dem auch ein sich anschließendes städtisches Grundstück gehört, gestaltet werden kann. Aus den Entwürfen soll dann ein Entwurf ausgewählt werden, der Grundlage für das anschließende Bebauungsplanverfahren werden könnte, wo es dann um die konkrete Bebauung geht. Die Vorstellungen des Landkreises wurden im Auslobungstext des städtebaulichen Verfahrens verankert. Da es seitens des Denkmalschutzes noch keine Entscheidung gibt, ob das stark sanierungsbedürftige Verwaltungsgebäude abgebrochen werden kann, werden in den Werkstätten beide Varianten – Sanierung und Abbruch – behandelt. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel berichtete, dass zwischenzeitlich sämtliche noch offenen Fragen beantwortet wurden und in Kürze die Untersuchung der Plausibilität der bisherigen umfangreichen Gutachten abgeschlossen sein wird, so dass dann einer zügigen Entscheidung des Denkmalschutzes – und daran anschließend auch des Petitionsausschuss des Landtags, wo die Entscheidung seit über einem Jahr ebenfalls anhängig ist – nichts im Wege steht. Landratsamtsintern sichert ein mit den Fraktionsvorsitzenden und weiteren Kreistagsmitgliedern besetztes Begleitgremium maximale Transparenz. Der Landrat führte weiterhin aus, dass sich die Verwaltung in Vorbereitung des für Mitte des Jahres geplanten Architektenwettbewerbs bereits mit der zukunftsfähigen Ausrichtung der Arbeitswelten und Raumkonzepten beschäftigt. Darin werden auch die in einem Letter of Intent festgelegten Flächen für Akademien der Unfallkasse Baden-Württemberg sowie der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Baden integriert werden. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel betonte, dass im Rahmen dieser Mietverhältnisse jährlich über 20.000 Fortbildungsteilnehmer erwartet werden. Darüber hinaus gibt es weitere Anfragen von Bildungsträgern, die gerne an diesen zentralen Standort mit bester ÖPNV-Anbindung wechseln möchten.

Kreistag beschließt Richtlinie

Aufwand für Fraktionsarbeit wird künftig innerhalb festgelegter Grenze ersetzt

Kosten, die den Fraktionen und Gruppen des Kreistags durch die interne Zusammenarbeit und Koordinierung entstehen, werden künftig in einem gewissen Rahmen ersetzt. Der Kreistag beschloss in seiner jüngsten Sitzung vom 30. Januar eine entsprechende Richtlinie.

Bereitgestellt wird ein jährlicher Sockelbetrag, der je nach Fraktionsstärke zwischen 1.500 und 3.500 EUR beträgt. Eine Gruppe erhält 500 EUR, ein Einzelmitglied 200 EUR. Hinzu kommt ein Betrag von jährlich 60 EUR pro Fraktions- bzw. Gruppenmitglied. Die Mittel dürfen ausschließlich für die Fraktionsarbeit eingesetzt werden, sind nachzuweisen und unterliegen dem allgemeinen Haushalts- und Prüfungsrecht. Verwendet werden dürfen die Mittel beispielsweise für Raumkosten, Büroausstattung, Post- und Telekommunikationsaufwand, Fachliteratur, Informationsfahrten und Tagungskosten sowie Kosten für externe Beratung, Fortbildungen und Öffentlichkeitsarbeit. In Summe macht das für den gesamten Kreistag einen Betrag von ca. 20.000 EUR aus.

Landkreis muss Deponiestandort für mineralische Restabfälle suchen

Nicht verwertbare Bau- und Produktionsabfälle – sogenannte mineralische Restabfälle – aus dem Landkreis Karlsruhe werden mangels eigener Deponien derzeit auf der Deponie Hamberg im Enzkreis entsorgt. Im Hinblick darauf, dass die dortigen Kapazitäten in absehbarer Zeit erschöpft sind und vor dem Hintergrund, dass pro Jahr rund 37.000 Tonnen derartiger Abfälle zur Beseitigung anstehen, hatte der Kreistag bereits Mitte 2018 eine Bedarfsanalyse in Auftrag gegeben um Aufschluss darüber zu erhalten, ob und in welchem Umfang im Landkreis neue Deponiekapazitäten erforderlich sind. Der Bericht liegt nun vor, auf dessen Basis der Kreistag in seiner Sitzung vom 30. Januar feststellte, dass zur Gewährleistung der Entsorgungssicherheit Deponieraum mit einem Volumen von 1,3 Millionen Kubikmeter benötigt wird. Da künftig damit zu rechnen ist, dass Deponien in benachbarten Bundesländern durch strengere Autarkievorgaben nicht mehr genutzt werden können und auch innerhalb des Landes Baden-Württemberg die Bereitschaft abnimmt, zusätzliche Abfallmengen anzunehmen beauftragte das Gremium die Verwaltung, Kriterien für eine Suche nach einem geeigneten Standort im Landkreis zu ermitteln und diese als Basis für eine Entscheidung des Kreistags und die darauffolgende Öffentlichkeitsbeteiligung vorzulegen. Angesichts des langen Realisierungszeitraumes von zehn bis zwanzig Jahren wurde die Verwaltung zudem beauftragt, die Bedarfsermittlung, die der Deponiekonzeption zu Grunde liegt, regelmäßig zu überprüfen.

Barrierefreier Ausbau von Schienenhaltepunkten und Bushaltestellen

Abgestimmtes Vorgehen beim Ausbau schafft Synergien

Der öffentliche Personennahverkehr war ein Schwerpunktthema der Kreistagssitzung, die am 30. Januar in der neuen Schlossgartenhalle in Oberderdingen-Flehingen stattfand.

Der Kreistag beschloss, in Abstimmung mit den Städten und Gemeinden die 121 Schienenhaltepunkte barrierefrei auszubauen, die zu 90% von der Albtal Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und zu 10% von der Deutschen Bahn betrieben werden und von denen bislang nur wenige behindertengerecht sind. Für den Bereich der von der AVG betriebenen Haltepunkte beauftragte das Gremium die Verwaltung, die vertraglichen Bedingungen auszuarbeiten sowie die Bundes- und Landesförderung zu beantragen. Den kommunalen Eigenanteil trägt der Landkreis und rechnet seinerseits mit den Städten und Gemeinden ab. „Das hat den Vorteil, dass der barrierefreie Ausbau unabhängig von der jeweiligen Haushaltslage der Kommunen ist, die insbesondere im Falle mehrerer Haltepunkte in kurzem Zeitraum erhebliche Mitinvestitionskosten zu tragen hätten“, begründete Landrat Dr. Christoph Schnaudigel das neue Finanzierungsmodell. Die Reihenfolge des Ausbaus, der 2020 beginnen und 2028 abgeschlossen sein soll orientiert sich an der Bedeutung der Haltepunkte, z.B. ob sie soziale Einrichtungen, Ärzte oder Einkaufsmöglichkeiten bedienen oder Umsteigemöglichkeiten zu Buslinien bieten. Für den Bereich der DB-Haltestellen wurde auf das neue Bahnhofsmodernisierungsprogramm verwiesen, wo in den Jahren 2020 bis 2029 rund 50 DB-Stationen im Land saniert, barrierefrei ausgebaut und zu Mobilitätsdrehscheiben umgestaltet werden, darunter die Bahnhöfe Bretten und Ettlingen West. Bei acht weiteren DB-Stationen im Landkreis werden ebenfalls Lösungen gesucht. Für die 1.057 Bushaltepunkte im Landkreis zeichnen die jeweiligen Bus- bzw. Verkehrsunternehmen für die Fahrzeugbeschaffenheit sowie die Informations- und Kommunikationssysteme verantwortlich; die Haltestelleninfrastruktur, ist vom Straßenbaulastträger – innerörtlich in der Regel die Kommune – herzustellen. Es wurde ein Gutachten erstellt, auf dessen Basis eine Kategorisierung und Priorisierung für den barrierefreien Ausbau vorgenommen werden soll. Erste Ergebnisse aus der Studie wird der Landkreis in einer Informationsveranstaltung im März vorstellen.

Beim barrierefreien Ausbau der AVG-Schienenhaltepunkte rechnet der Landkreis mit einem Finanzierungsanteil zwischen vier und acht Mio EUR. Hinsichtlich der Höhe der Kosten für den barrierefreien Ausbau der DB-Stationen Bretten und Ettlingen West können noch keine Aussagen getroffen werden. Der Landkreis beteiligt sich jedoch grundsätzlich zu 50 % an den zuwendungsfähigen Kosten der kommunalen Seite. Die Finanzierung des barrierefreien Ausbaus der Bushaltestellen liegt in der Verantwortung des Straßenbaulastträgers. Eine Finanzierungsbeteiligung des Landkreises ist derzeit nicht vorgesehen.

Herzlichst

Ihr

Markus Rupp, Bürgermeister