Gondelsheim erweitert Hochwasser-Frühwarnsystem am Riedgraben
Die Gemeinde Gondelsheim rüstet ihren Hochwasserschutz weiter auf: Das elektronische Frühwarnsystem am Riedgrabeneinlauf, das seit vergangenem Jahr die Wasserstände in Echtzeit erfasst (Warnstufen bei 30/60/90 cm) und bei kritischen Pegeln automatisch Alarm schlägt, wurde umfassend erweitert.
Bei Alarmen werden Verwaltung, Feuerwehr und Bauhof unmittelbar informiert, um das Rechenbauwerk bei Bedarf mit einem Teleskopwerkzeug von Treibgut zu befreien – ein Vorgehen, das bereits mehrfach ein Überlaufen auf die Straße verhindert hat.
Im März hat der Gemeinderat die Vergabe für die Ausbaumaßnahmen beschlossen. Herzstück der Erweiterung ist zusätzliche Sensorik: Zwei Radarsensoren zur noch verlässlicheren Pegelmessung sowie ein moderner Datensammler mit Sprachoption ermöglichen künftig auch Sprachalarmierungen, z. B. per Anruf oder über die Alarmierungs-App der Feuerwehr (DIVERA). Realisiert wird dies in Zusammenarbeit mit dem Fachbüro aqua.plan (Freiburg).
Neu hinzu kommen außerdem eine Niederschlagsmessung und Bodenfeuchtesensorik. Diese hydrologischen Daten liefern wertvolle Hinweise auf aktuelle Bodenbeschaffenheit und Regenmengen – die Grundlage, um Gefahrenlagen noch früher und präziser einschätzen und Maßnahmen gezielt einleiten zu können. Damit wird das bestehende Warnsystem, das Wasserstände am Riedgraben fortlaufend in Echtzeit erfasst und stufenweise alarmiert, erheblich verbessert: Bei kritischen Werten werden Verwaltung, Feuerwehr und Bauhof automatisch benachrichtigt, um das Rechenbauwerk bei Bedarf manuell freizuräumen. Die neue Sensorik (Bodenfeuchte, Niederschlag) steigert die Prognosegüte und liefert zusätzliche Entscheidungsgrundlagen für den Einsatz.
Da der Standort des Bauwerks im Außenbereich liegt und kein direkter Stromanschluss vorhanden ist, erhält die Anlage eine autarke Solarlösung mit Batteriespeicher der Scherer Solarstrom GmbH. Diese stellt die dauerhaft zuverlässige Stromversorgung sicher und macht den Betrieb des Systems überhaupt erst möglich.
Zusätzlich wurde am Graben eine Beleuchtung installiert, sodass Einsatzkräfte im Falle einer nächtlichen Alarmierung die Situation vor Ort besser überblicken und sofort reagieren können.
Das Frühwarnsystem hat bereits in der Vergangenheit Schlimmeres verhindert: Bereits mehrfach konnte das System bei „gewöhnlichen“ Starkregenereignissen ein drohendes Überlaufen verhindern, indem es frühzeitig Alarm schlug und so den rechtzeitigen Einsatz zur Reinigung des verstopften Rechens von Feuerwehr und Bauhof ermöglichte.
Die nun geschaffene Redundanz, kombiniert mit zusätzlichen Messdaten, erhöht die Ausfallsicherheit und die Qualität der Vorhersagen – ein Plus an Sicherheit für Anwohner.