Der Bürgermeister informiert KW 23

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

zuletzt war es gerade die Landesregierung Baden-Württemberg, die nachdrücklich bewiesen hat, dass das „Herauffahren“ des öffentlichen Lebens wohl deutlich schwerer ist als das „Herunterfahren“.

Wirrwarr an Verordnungen „Es fällt schwer, den Durchblick zu bewahren“

In einer Krise dieses Ausmaßes sollte man sich mit Kritik, wenn möglich, zurückhalten. Das war und ist auch die Maxime der Gemeinde Gondelsheim. Was wir aber in den letzten Tagen an widersprüchlichen Meldungen aus Stuttgart bekommen haben, teilweise auch nur über die Presse erfahren durften, und mit Lockerungsterminen, die wegen ihrer allzu späten Verkündung eigentlich nie zu halten waren, zermürbt schon ein bisschen.

Und es weckt falsche Hoffnungen bei der Bevölkerung bezüglich der sofortigen Umsetzbarkeit. Ganz zu schweigen vom Wirrwarr der Vorschriften und Verordnungen. Wir werden hier erst wieder berichten, wenn wirklich alles glasklar ist.

Nun aber genug „gebruddelt“. Sind wir froh darüber, dass Gondelsheim seit fast einem Monat Corona-frei ist. Das ist auch Ihr Verdienst liebe Gondelsheimerinnen und Gondelsheimer, die Sie sich vorbildlich an die Abstands- und Hygieneregeln halten. Danke!

Freuen wir uns, dass unser Alltag wieder peu à peu normaler geworden ist. Das ist gut so. Ja, wir dürfen optimistisch sein. Aber es gibt gleichzeitig auch keinen Grund zu Leichtsinn und Unvernunft. „Ich will mein Leben zurück“, wer mag das nicht. Diese immer mal wieder gehörte Forderung klingt bei dem leider noch immer nicht besiegten Virus irgendwie fast ein bisschen infantil.

Wir sind in Deutschland, wir sind in Gondelsheim auf einem guten Weg! Wir werden mittelfristig auch die wirtschaftlichen und finanziellen Folgen der Krise, der Pandemie meistern.

Nach den Pfingstferien gilt es nun die Kinderbetreuung und den Schulbetrieb in Baden-Württemberg auf ein für die Kinder und Eltern wieder akzeptableres Gleis zu bringen. Hoffentlich dann mit frühzeitigen und klaren Vorgaben aus der Landeshauptstadt Stuttgart.

Nun aber die wichtigste Botschaft für heute: Bleiben Sie gesund!

Endlich wieder Neues vom Jugendtreff „Bounty“ U-Boot

Nun, endlich! Nach zwölf Wochen beklemmender Schleichfahrt, bricht das U xy »Bounty« wieder aus den Fluten hervor. Um Deckung zu nehmen vor einem unsichtbaren Feind, hatte die einstige Segeljacht, umgerüstet zum U-Boot, auf Tauchfahrt gehen müssen. Nun kehrt das U xy »Bounty« also zurück an die Oberfläche. Doch wie anders sieht das Weltmeer aus als vor unserem Abtauchen! Auch lauert der unsichtbare Zerstörer nach wie vor.

Wir sind also zurück! Überwasser setzt das U xy »Bounty« seine wachsame Fahrt fort. Doch, und das muss ganz klar gesagt werden, ein U-Boot ist kein Ausflugsdampfer. Und es wird noch eine ganze Weile dauern, bis aus dem funktionalen U-Boot mit all seiner notwendigen Disziplin wieder der stolze und frei auf den Wellen tanzende Dreimaster werden kann, den wir alle in so guter Erinnerung haben.

Genug der Analogien! Die gute Nachricht zuvorderst: Wir öffnen wieder ab kommender Woche, 10. Juni.

Dennoch, und hier haben wir ganz klare Vorgaben, werden sich die kommenden Wochen Bounty-Betrieb deutlich von der gewohnten Offenen Kinder- und Jugendarbeit unterscheiden:

Kleine Änderung der Treffzeiten: Da wir zwischen den einzelnen Treffs einen Mindestabstand von einer halben Stunde einhalten müssen und die verschiedenen Gruppen sich nicht begegnen dürfen, ist es notwendig geworden, unsere bisher ineinanderfließenden Treffs zeitlich leicht zu verändern: Der Kindertreff startet nun schon um 14.00 Uhr und dauert bis 15.30. Für die Teens bleibt alles beim Alten: 16.00 bis 18.00 Uhr. J Der Abendtreff startet dann eine halbe Stunde später, um 18.30 Uhr.

Besuch nur nach Anmeldung: Da wir mit festen Gruppen arbeiten werden, ist der spontane Besuch des Jugendtreffs, so wie ihr das gewohnt seid, vorerst nicht möglich. Ihr könnt euch am kommenden Montag, 10. Juni, und Dienstag, 11. Juni, zu unseren Telefonsprechzeiten (16.00 bis 18.00 Uhr), die wir in der Woche das letzte Mal anbieten werden, anmelden. Danach könnt ihr euch während der regulären Öffnungszeiten telefonisch (0 72 52 / 7 79 98 31) oder jederzeit per E-Mail (jz.gondelsheim@awo-ka-land.de) bei uns anmelden. Bitte aber nicht zur spontanen Anmeldung vorbeikommen. Früheres Gehen ist erlaubt, der freigewordene Platz bleibt dann aber leer.

Der Besuch ist nur erlaubt nach einer Abfrage der Grunddaten (Name, Adresse, Telefonnummer, Besuchstag). Diese Erhebung müssen wir vornehmen, um eine mögliche Infektionskette nachweisen zu können.

Die Gruppengröße ist beschränkt.

Gleichzeitige Durchführung von Außen- und Innenangebot: Im Kinder- und Teentreff werden wir uns aufteilen und mit einer Kleingruppe im Bounty arbeiten und mit einer zweiten Kleingruppe ein Außenangebot durchführen.

Der Besuch des Jugendtreffs ist an strenge Hygiene- und Abstandsvorschriften gekoppelt. Diese hängen wir aus und werden auch darauf hinweisen. Das Tragen einer Maske ist freiwillig. Wer in den letzten 14 Tagen mit einer an Covid-19 erkrankten Person Kontakt hatte oder selbst Symptome zeigt, darf die Einrichtung nicht besuchen.

Mehrere Spielgeräte, bei denen der vorgeschriebene Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, bleiben gesperrt. Dasselbe gilt auch für Geräte, deren notwendiges, laufendes Desinfizieren nicht umgesetzt werden kann.

Wir wissen, das alles klingt nicht unbedingt lustig. Umso wichtiger ist uns, dass ihr wissen sollt, dass wir uns trotz der Einschränkungen alle Mühe geben wollen und werden, euch die kommenden Wochen (und Monate?) im Jugendtreff so angenehm wie möglich zu machen. Auch wir sind in einer Lernkurve und werden Erfahrungen sammeln. Aber der Wille, unter den gegebenen, strengen Umständen das Beste rauszuholen, ist da! Außerdem gelten die Änderungen ja nicht für immer …

Wir freuen uns jedenfalls tierisch auf ein »Wiedersehen« mit euch allen. J

Terminvorschau:

Der nächste offene Sonntag ist am 14. Juni (Besuch ebenfalls nur nach vorheriger Anmeldung).

Euer AWO-Jugendtreff-Team (Matthias und Michael Klebon, Andrea Mergel, Diana Gattung)

Seit dem 2. Juni 2020 ist die Nutzung der Saalbachhalle für Sport- und Vereinsaktivitäten wieder möglich

Strenge hygienische Vorschriften

Am vergangenen Freitag, den 29. Mai 2020 hatte die Gemeindeverwaltung Gondelsheimer alle Nutzer/Vereine der Saalbachhalle zu einer Besprechung in den Bürgersaal des Rathauses eingeladen. Dort wurden die vom Land Baden-Württemberg auferlegten Voraussetzungen für die Hallennutzung dargelegt.  

Schnell war in den Gesichtszügen manches Teilnehmers etwas Ernüchterung herauszulesen, denn die Vorgaben des Landes Baden-Württemberg sind nicht einfach:

In der Saalbachhalle darf danach nur individuell oder in Gruppen von maximal zehn Personen trainiert werden. Dabei muss einer Person eine Fläche von 40 Quadratmetern zur Verfügung stehen.

Eine Ausnahme bildet hier das Training an einem Gerät oder auf einer Matte, bei dem der Standort beibehalten wird. In diesem Fall können auch größere Trainings- und Übungsgruppen gebildet werden, und die Flächenvorgabe reduziert sich auf mindestens zehn Quadratmeter pro Person.

In der Saalbachhalle ist hochintensives Ausdauertraining, also ein Training, bei dem sich die Sportler über einen längeren Zeitraum an oder über der anaeroben Schwelle bewegen, aus Gründen des Infektionsschutzes aber weiterhin untersagt.

Auch die Hygienevorschriften wurden noch einmal konkretisiert. So muss für eine ausreichende Belüftung gesorgt sein, Schutzabstände bei Wegen zu und in die Sporthalle müssen sichergestellt werden und es müssen ausreichend Gelegenheiten zum Händewaschen oder alternativ Desinfektionsmittel zur Verfügung stehen. Gleichzeitig ist für jede Trainingseinheit ein Verantwortlicher zu benennen und eine Dokumentation der Teilnehmer zu führen.  

Nicht einfach, aber ein Wiedereinstieg in Bewegung und Sport ist gegeben. Für den einen Verein lassen die Vorschriften Platz um dem Vereinszweck nachzukommen, für den anderen Verein machen dies die Restriktionen noch unmöglich. 

Auch für die Gemeindeverwaltung ist das eine Herausforderung.

Beitrag der Gemeinde Gondelsheim zur Entspannung der Parkplatz-Situation am Bahnhof – Teil 2

Wie berichtet hat die Gemeinde Gondelsheim vom Landkreis Karlsruhe die Genehmigung erhalten, den Platz der ehemaligen Asyl-Container als Parkraum nutzen zu dürfen.

Ziel ist es, die angespannte Parkplatz-Situation auf dem Bahnhofsvorplatz aufgrund der Sperrung des Bahnübergangs zu mildern.

Im ersten Schritt haben wir als Gemeinde Anwohner der Bahnhofstraße angeschrieben und gebeten, Parkplätze anzumelden. Vier Anmeldungen lagen der Verwaltung bis zum Ende der Antragsfrist vor. Diese vier Fahrzeuginhaber haben nun eine erkennbare bevorrechtigende Parkberechtigung erhalten.

Im zweiten Schritt stehen seit dem 2. Juni 2020 sieben weitere markierte Parkplätze frei zur Verfügung. Hier gilt, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Dies sind ab sofort öffentliche, für jedermann nutzbare Parkmöglichkeiten.

„Wildes Parken“ trotz Parkberechtigung

Appell an alle Parkberechtigungsinhaber

Aufgrund der Sperrung des Bahnübergangs von Mitte April bis Ende Oktober dieses Jahres hat die Gemeinde Gondelsheim im Gewann „Altenwingert“ einen Parkplatz zur Verfügung gestellt, der von den Bewohnern der Ostseite Gondelsheims genutzt werden kann, um einen täglichen Umweg von mehreren Kilometern z. B. zur Arbeit zu vermeiden.

Hierfür wurden von der Gemeindeverwaltung Parkberechtigungen ausgestellt, um einer Überbelegung des Parkplatzes entgegenzuwirken. Die Parkberechtigungen wurden bis auf den letzten Parkplatz auch beantragt. Da die Nachfrage höher als das Angebot war, wurde zusätzlich ein Bereich hinter der Saalbachhalle entsprechend markiert und für diese Parkplätze wurden ebenfalls Parkberechtigungen ausgestellt.

Durch die anhaltende Corona-Pandemie werden beide Parkplätze derzeit weniger genutzt als ursprünglich gedacht. Viele von Ihnen befinden sich im Home-Office oder in Kurzarbeit oder Sie betreuen Ihre Kinder, sodass Sie derzeit nicht auf die Parkplätze angewiesen sind. Das ist auch völlig in Ordnung und die Situation wird sich hoffentlich bald wieder etwas entspannen.

Leider gibt es in letzter Zeit zunehmend Klagen z.B. der Anwohner der Sparbachstraße, dass einige Bürgerinnen und Bürger eine Parkberechtigung für einen der beiden Parkplätze besitzen, diese Parkplätze aber nicht nutzen und lieber ein paar Meter weiter weg von den Parkplätzen, näher an der heimischen Haustüre, parken und somit Parkplätze belegen, die normal von dortigen Anwohnern oder von Gästen und Besuchern Gondelsheims genutzt werden. Es wird also ein Parkplatz extra für Einwohner mit Parkberechtigung freigehalten, geparkt wird dann aber oft ein paar wenige Meter weiter. Man belegt also im Prinzip mit nur einem Auto zwei Parkplätze.

Aus diesem Grund möchten wir nochmals an alle Bürgerinnen und Bürger, die eine Parkberechtigung haben, appellieren, auch wirklich diesen extra für Sie freigehaltenen Parkplatz zu nutzen und keine öffentlichen Parkplätze in unmittelbarer Umgebung zu belegen. Wir werden die Situation weiterhin beobachten und auch entsprechende Hinweise an die betroffenen Parkberechtigungsinhaber richten.

Ferienjobs 2020 bei der Gemeinde Gondelsheim

Aufgrund der Covid-19-Pandemie haben wir etwas gezögert. Aber heute haben wir nun entschieden: Die Gemeinde Gondelsheim bietet auch 2020 wieder Ferienjobs für Jugendliche ab dem 15. Lebensjahr beim Bauhof an.

Es besteht die Möglichkeit, jeweils 14 Tage bei der
Gemeinde Gondelsheim zu arbeiten und zwar vom:

03. – 14. August je 2 Jugendliche
17. – 28. August je 2 Jugendliche
31. August – 11. September je 2 Jugendliche

Bewerben können sich Schülerinnen und Schüler, die auch im nächsten Schuljahr eine allgemeinbildende Schule besuchen und keine weitere Beschäftigung ausüben.

Gondelsheimer Jugendliche haben Vorrang!

Anmeldung nicht über Facebook, sondern nur über das Bürgerbüro, Frau Tanja Canelas, Tel. 07252/9444-51.

Die Anmeldung muss spätestens bis zum 22. Juni 2020 bei uns eingegangen sein.

Als in Gondelsheim noch die Postkutschen hielten

Vor dreihundert Jahren war das Gondelsheimer Gasthaus LoewenThor einer der Dreh- und Angelpunkte im Kraichgau

Quelle: Hügelhelden.de

Wer Gondelsheim nicht wirklich kennt [was es aber eigentlich nicht gibt; Anm. der Redaktion] oder nur auf der Durchreise ist, der sieht auf seiner Fahrt von Bruchsal nach Bretten kurz die Hinweisschilder entlang der B35, fährt vorbei und hat das kleine Dorf Minuten später bereits wieder vergessen. Doch das ist ein Fehler! Gondelsheim mag auf den ersten Blick zwar klein und unscheinbar wirken, birgt in seinen Straßen und Gassen aber so manches Geheimnis und weiß große, bedeutungsvolle Geschichten zu erzählen.

Hier liegt zum Beispiel Josefine Benz, die Ehefrau des großen Pioniers der Automobilgeschichte Carl Benz begraben, auf dem Gelände des Schlosses mit seinem wunderschönen Jugendstil-Anbau findet sich ein alter Bergfried aus dem 13. Jahrhundert und dann wäre da nicht zuletzt die einstige Bedeutung Gondelsheims als wichtiger Knotenpunkt im 17. und 18. Jahrhundert.

Damals lag der Ort nicht einfach nur zwischen Bruchsal und Bretten, sondern war ein wichtiger Umschlagplatz auf der alten Heerstraße von Speyer nach Augsburg. Sowohl die wohlhabende, freie Reichsstadt am Rhein als auch die Fuggerstadt Augsburg als eines der wirtschaftlich prosperierenden Zentren, gehörten dereinst zu den großen Dreh- und Angelpunkten jener Tage. Der Waren- und Personenverkehr führte direkt durch Gondelsheim und so war es kein Wunder, das hier bereits 1701 ein Wirtshaus samt angeschlossenem Kutschenhalt entstand.

Unter seinem Gründer Thomas Fischer und später den Nachfolgern Johan Kemling, Georg Friedrich Sitzler und vielen weiteren mehr, wurde das LoewenThor zu einem wichtigen Haltepunkt entlang der rege genutzten Route. Im Grunde war das LoewenThor eine Art Autobahnraststätte vergangener Tage. Hier konnte man speisen, übernachten, das Pferd einstellen und den eigenen Wagen reparieren lassen. Darüber hinaus erfuhr man im LoewenThor Neuigkeiten aus dem ganzen Reich sowie Klatsch, Gerüchte und zuweilen auch handfeste Informationen aus allen Herren Ländern.

In seiner über 300 jährigen Geschichte konnte das LoewenThor seinen Charme und seine Essenz durch liebevolle und aufwendige Sanierungen der Besitzer fast vollständig erhalten. 1748 wurde es im barocken Stil umgebaut und 1990 in seiner jetzigen Erscheinung wiedereröffnet. Noch heute findet sich direkt davor eine alte Kutsche jenen Typs, mit dem damals die große Welt – in für heutige Verhältnisse fast unerträglicher Langsamkeit – bereist wurde. Wer das heute immer noch als Restaurant geführte LoewenThor betritt, reist augenblicklich in der Zeit zurück und findet sich – je nach Raum – in einer anderen Epoche der langen Geschichte des Hauses wieder. Da gäbe es zum Beispiel den barocken Champagnersaal aus dem 18. Jahrhundert, die Kaminzimmer aus dem 17. Jahrhundert, das Ratsherrengestühl oder die Kutscherstube.

Wer hier erstmals einkehrt, der bleibt minutenlang andächtig auf der Türschwelle stehen und lässt die Atmosphäre und den nicht zu leugnenden Zug der Geschichte über sich hinweg streifen. Das Knarzen der alten Treppen, der Geruch Jahrhunderte alten Holzes und nicht zuletzt das gute Essen machen einen Besuch im Löwenthor in jedem Fall zu einem unvergesslichen Ereignis.

Seit 1. Juni 2020 hat das Loewenthor mit Herrn Jens von Thaden einen neuen Pächter, der zugleich auch Küchenchef ist. Ein Besuch lohnt sich umso mehr!

Herzlichst

Ihr

Markus Rupp, Bürgermeister