Der Bürgermeister informiert kw 19

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Gemeinde Gondelsheim ist hinsichtlich der Breitbandversorgung für ein schnelles Internet weiter auf einem guten Weg.

Gondelsheim vergibt Breitbandausbau von Außengebieten und Kraichgau-Gemeinschaftsschule

„Neue Technologien und Dienstleistungen durchdringen nahezu jeden Bereich des täglichen Lebens und Wirtschaftens“, sagt Bürgermeister Markus Rupp. Er verweist darauf, dass sich die Gemeinde Gondelsheim deshalb der Interkommunalen Zusammenarbeit zum Thema Breitbandausbau im Landkreis Karlsruhe (IKZ) angeschlossen habe.

Ziel der IKZ ist kurzgefasst, dort, wo kein privates Telekommunikationsunternehmen die für eine ausreichende Breitbandversorgung notwendige Infrastruktur oder Leistung bereitstellt, die Daseinsvorsorge der Breitbandversorgung sicherzustellen. So wie etwa 2021 im Dossental umgesetzt.

Nun beschloss der Gondelsheimer Gemeinderat in seiner April-Sitzung, die Kraichgau-Gemeinschaftsschule und außenliegende Adressen und Gehöfte wie den Bonartshäuser Hof, den Erdbeerhof oder den Martinshof über die Grauen-Flecken-Förderung an das Glasfasernetz anzubinden.

Insgesamt 3.090.725,91 € kostet der Anschluss von Kraichgau-Gemeinschaftsschule und Privathaushalten. Günstigster Anbieter war die Netze BW. Die Förderanträge für den Ausbau von Grauen Flecken in Gondelsheim – bisherige Versorgung unter 100 Mbit/s – liegen bereits seit dem Jahr 2022 von Bund und Land vor. Mit dem endgültigen Angebot wird nach Vergabe bei Bund und Land eine konkretisierte Fördersumme beantragt, die den angebotenen Kosten entspricht. Bund und Land fördern damit dann 90 % der förderbaren Kosten (abzüglich der Einnahmen). Gondelsheim hat 10 % Eigenanteil zu tragen. 15 km Leitung werden so gebaut.

„Eine derart kommunalfreundliche Förderkulisse ist für die Zukunft nicht mehr unbedingt zu erwarten“, waren sich Rupp und der Finanzdezernenten des Landkreises Karlsruhe und Geschäftsführer der BLK, Ragnar Watteroth in der jüngsten Sitzung des Gremiums einig.

Der eigenwirtschaftliche Ausbau des Ortskerns soll bekanntlich von der Deutschen Glasfaser (DG) durchgeführt werden. Deutlich über 40% der Gondelsheimer Haushalte haben sich für einen Vertrag mit der DG ausgesprochen. Die Deutsche Glasfaser nutzt beim Ausbau dann die bereits vorhandene Infrastruktur, sodass ein Überbau der geförderten Leitungen ausgeschlossen wird. Um dies gewährleisten zu können befindet sich die Deutsche Glasfaser aktuell im Prüfprozess. Noch im Mai soll dann die finale Planung der Ausbauprojekte für die Jahre 2025 und 2026 vorliegen.

„Zeigst du mir deine, zeige ich dir meine“

(Pflanzen)Tauschen macht Spaß –  auf dem Dorf wie in Gondelsheim wird daraus gleich ein kleines großes Event

Quelle: Hügelhelden.de (von Stephan Gilliar)

Ich wette sie haben in ihrer Jugend auch irgendetwas getauscht, stimmt’s? Ich jedenfalls hatte ein Sticker-Album am Start, das quasi jeden Tag im Schulranzen steckte und täglich rege Abgänge und Neuzugänge zu verzeichnen hatte. Besonders hoch im Kurs standen die Stoffsticker, die mit einer Art Fell überzogen waren, außerdem alles, was in Metallic glitzerte. Ob sie es glauben oder nicht, das Ding habe ich immer noch, die guten Sachen sind zwar alle verschwunden, dafür lachen mir nun irgendwelche Aufkleber aus Bravo und Pop Rocky entgegen mit Stars darauf, die damals jung und in waren, heute noch auf Oldie-Samplern zu hören sind.

Das Tauschen macht aber immer noch Spaß, egal ob es nun die Achtziger sind, oder die (neuen) Zwanziger. Wie viel Spaß das macht, konnte man beispielsweise am vergangenen Sonntag in Gondelsheim bestaunen. Aus einer kleinen Pflanzentauschbörse wurde hier ein halbes Dorffest. Knapp 200 kamen um miteinander zu tauschen, Ableger gegen Ableger, Tomate gegen Bohnenkraut, Bodendecker gegen Tulpenzwiebeln.

Eingeladen hatte dazu die Gemeinde Gondelsheim und zwar in enger Kooperation mit dem Obst- und Gartenbauverein aus dem benachbarten Brettener Stadtteil Neibsheim. Dort hat man mit dem Format bereits erste Erfahrungen gesammelt, also trat Bürgermeister Markus Rupp an den OGV-Vorsitzenden und Wahl-Gondelsheimer Thomas Hauck heran um ein solches Event auch in Gondelsheim auf die Beine zu stellen. Wie gut das aber am Ende funktionieren sollte, davon war man dann aber doch nachhaltig und tief beeindruckt. “Wahnsinn was hier los ist, mit so vielen Menschen hätte ich nicht gerechnet” sagt Markus Rupp als er sich in seiner Saalbachhalle umschaut, in der es wie auf einem Basar zugeht. Auf mehreren Tischen stehen hier kleine und große Pflanzen, in Plastiktüten verpackte Wurzelballen, kleine Tütchen mit Samen, Kakteen, Setzlingen, und Obstpflanzen, kleine Bäumchen und und und. Dahinter und davor jeweils die potentiellen Tauschpartner, die miteinander intensiv diskutieren und sich gegenseitig beraten. Damit ist auch das Kalkül und das Wunschszenario von Thomas Hauck voll aufgegangen. Ihm ging es viel weniger um das Tauschen, als vielmehr darum Connections zwischen Hobbygärtnern herzustellen. Eine Art Speed Dating für Gartenliebhaber könnte man sagen. “So kommt zusammen was zusammengehört” schmunzelt in etwa der erfahrene Baumwart durch seinen dichten weißen Bart und geht zufrieden durch die Reihen seiner Gleichgesinnten.

Am Nachmittag hat die kleine Veranstaltung dann schon fast Volksfest-Charakter. Der Ortsverband Gondelsheim des Deutschen Roten Kreuz verkauft Kaffee und Kuchen, man sitzt zusammen, schwätzt, fachsimpelt, nippt am Kaffee, und knüpft neue Beziehungen und wer weiß – vielleicht sogar Freundschaften. Nichts schweißt mehr und besser zusammen als ein gemeinsames Hobby, eine gemeinsame Leidenschaft und die Gartensaison hat gerade eben erst begonnen.

Es geht am Ende wie in Gondelsheim um die Kontakte mehr um die Gespräche und nicht um die kommerzielle Verwertung von Gebrauchsgütern. Das Konzept ist deswegen so faszinierend und erfolgreich, weil der eigene Spieltrieb ein bisschen befriedigt wird, das allseits beliebte Kruschteln und Stöbern, dass wir seit unseren Tagen als Jäger und Sammler schätzen gelernt haben. Dazu gibt es tolle Gespräche und echte Kontakte von Mensch zu Mensch, die am Ende weit weit mehr wert sind, als ein Tomatenableger. 

Bürgermeister Markus Rupp war jedenfalls mehr als zufrieden mit der Premiere in Gondelsheim. „Der große Andrang hat mich total überrascht“, so Rupp, der auch gleichzeitig Thomas Hauck für sein Engagement dankt und sich für den DRK Ortsverein über viele Besucher der Kaffee- und Kuchentheke freut. „Das schreit förmlich nach einer Wiederholung im nächsten Jahr“, so Rupps erfreuliches Fazit.

Neues aus dem Jugendtreff Bounty

Schlauberger

So im Laufe einer Jugendtreffwoche gibt es immer wieder zahlreiche kuriose Begebenheiten und recht humorvolle Episoden. Ein wahrer Schlauberger aus dem Teentreff fragte uns unlängst mit vollendeter Unschuldsmine, warum der Abendtreff eigentlich am Mittwoch und nicht am Donnerstag stattfinde. Ich erläuterte, dass unsere Treffs einigermaßen über die Woche verteilt seien und für den Abendtreff Mittwoch und Freitag einfach Sinn mache – wobei mir der Unterschied zwischen Mittwoch- und Donnerstagabend (beides Schultage unter der Woche) doch nicht so ganz einleuchten wollte. „Schade“, entgegnete der Schlauberger, „Donnerstag wäre doch viel besser!“ – „Warum?“, wollte ich wissen – irgendwie erfasste ich den Sinn (oder besser den Hintergedanken) nicht recht. „Naja“, rückte der Schlauberger endlich mit seiner eigentlichen Absicht raus, „wenn ihr Donnertagabends öffnen würdet, gäbe es doch auch für den Abendtreff zwei Cocktailtage. – Schließlich muss ich ja vorbauen, wenn ich in ein paar Jahren aufrücke!“

Da musste ich dann doch lachen. Hier also lag des Pudels wahrer Kern verborgen. Ein Schlauberger und ein Schleckermaul, das sich Zukunftssorgen um sein leibliches Wohlergehen macht. Zugegebenermaßen profitiert tatsächlich aktuell einzig der Teentreff von den doppelten Cocktailtagen, die (um alle Treffs zu erreichen und weil Cocktails einfach ein unheimlicher Aufwand sind) immer im Doppelpack an Donnerstagen (Kids- & Teentreff) und an Freitagen (Teen- & Abendtreff) stattfinden. Ob wir einzig aus diesem Grund unsere Öffnungszeiten ändern, ist doch eher fraglich. Dafür gibt es aber in 2024 gleich drei Termine mit den so heiß herbeigesehnten Mixgetränken. Da wird selbst der Abendtreff (der zudem eine Stunde länger Zeit zum Genießen hat) nicht zu kurz kommen. 

Und auch sonst stehen ja einige Leckereien an – zum Beispiel, wenn wir an diesem Sonntag Holunderblüten sammeln, um selbstgemachte Limonade anzusetzen.

Terminvorschau:

  • Holunderblüten-Sammeln & Limonade ansetzen am Sonntag, 12. Mai. Der angekündigte Offene Treff entfällt an diesem Sonntag, fand aber nach interner Ankündigung am vergangenen Sonntag, 5. Mai statt.
  • »Bounty«-Camp (Pfingstferien-Camp) vom Dienstag, 21. Mai bis Donnerstag 23 Mai. In dieser ersten Ferienwoche: kein normaler Jugendtreffbetrieb.
  • In der zweiten Pfingstferienwoche hat das »Bounty« urlaubsbedingt nur am Mittwoch, 29. Mai, geöffnet.

Michael Klebon im Namen des »Bounty«-Teams

„Reparieren statt Wegwerfen“

ReparaturTreff Gondelsheim wieder am 18. Mai 2024

Der nächste ReparaturTreff findet am Samstag, 18. Mai 2024 in der Saalbachhalle, Bruchsaler Str. 32, von 10.00 bis 13.00 Uhr statt.

Wir freuen uns wie immer auf Ihren Besuch und bitten um Ihre Anmeldung unter Tel. 07252/41776 sowie Email: ReparaturTreff.Gondelsheim@web.de.

Gondelsheim erinnert mit Gedenklesung erneut an die Bücherverbrennungen der Nazis

Persönlichkeiten des Ortes lesen am 23. Mai im Bürgersaal des Rathauses

Der Heimat- und Kulturverein und die Gemeinde Gondelsheim erinnern wieder an ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte, die öffentlichen Bücherverbrennungen im Jahre 1933.

Am Donnerstag, 23. Mai, findet im Bürgersaal des Rathauses um 19.30 Uhr wie schon im Vorjahr eine öffentliche Gedenklesung statt mit Texten von Autoren, deren Werke die Nationalsozialisten als „schädlich für die geistige Gesundheit des deutschen Volkes“ bezeichneten.

Rupp dankt dem Initiator der Gedenklesung Erwin Grab aus Gondelsheim für sein großes Engagement in dieser wichtigen Sache.

Demnächst mehr zu der Veranstaltung.

Aus der Kreistagssitzung am 2. Mai 2024 in Waghäusel

Der Kreistag des Landkreises Karlsruhe fordert von der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg die Wiedereröffnung der Notfallpraxis in Waghäusel-Kirrlach

Die medizinische Versorgung der Einwohnerinnen und Einwohner erfolgt außerhalb der üblichen Praxisöffnungszeiten über sogenannte Notfallpraxen. Diese werden von der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) betrieben. Im Stadt- und Landkreis Karlsruhe standen bis vor Kurzem fünf Notfallpraxen in Bretten, Bruchsal, Ettlingen, Karlsruhe und Waghäusel zur Verfügung. Die Letztere in Waghäusel-Kirrlach hat die KVBW Ende Oktober 2023 jedoch geschlossen. Nachdem bereits 2015 die Notfallpraxis in Stutensee-Blankenloch aufgegeben wurde, würde die Schließung des Standortes Waghäusel eine Halbierung des Angebots im nördlichen Landkreis in weniger als zehn Jahren bedeuten. „Da damals wie jetzt bei der Schließung von Waghäusel das Argument war, dass die Notfallpraxis nicht an ein Krankenhaus angeschlossen sei, können wir mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass irgendwann auch die Notfallpraxis in Ettlingen betroffen sein wird“, zeigte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel auf, „sollte dieses Szenario Realität werden, dann werden von einstmals sechs Notfallpraxen in der Stadt und im Landkreis Karlsruhe gerade einmal drei allgemeine Notfallpraxen für 760.000 Einwohnerinnen und Einwohner zur Verfügung stehen“. Der Kreistag fordert die KVBW deshalb einstimmig dazu auf, die Schließung der Bereitschaftspraxis zurückzunehmen und zugleich die vertragsärztliche Versorgung im Landkreis in ihren eigenen Strukturen auch außerhalb der Praxisöffnungszeiten vollständig und flächendeckend sicherzustellen. Diesen Beschluss fasste das Gremium in seiner Sitzung am Donnerstag, 2. Mai, in der Wagbachhalle in Waghäusel.

„Die Versorgung der Bevölkerung mit haus- und fachärztlichen Leistungen außerhalb der üblichen Praxisöffnungszeiten sollte eigentlich über die Notfallpraxen der KVBW erfolgen. Doch leider wird diese Regel mehr und mehr zu Ausnahme. Denn die Kassenärztliche Vereinigung zieht sich immer mehr zurück. Ob und wie die Versorgung der Bevölkerung dann sichergestellt ist, ist dabei ohne Belang“, kritisierte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und wies darauf hin, dass der Region Karlsruhe bei der Versorgung und fachärztlichen Notfallleistungen außerhalb der Praxisöffnungszeiten eine dramatische Unterversorgung droht. Das Gremium forderte in diesem Zusammenhang vom Sozialministerium Baden-Württemberg, seiner Aufsichtspflicht gegenüber der KVBW nachzukommen, mit dem Ziel, die Notfallversorgung weiterhin sicherzustellen. Bei Rückgriff oder Anlehnung der Notfallversorgung an die kommunalen Krankenhausstrukturen muss das Land die vollständige finanzielle Ausstattung der ambulanten Versorgung an Krankenhäusern zusagen sowie die Möglichkeit zur vollständigen Abrechnung der ambulanten Leistungen.

„Aufgrund des Mangels an Hausärztinnen und -ärzten ist die Situation sowieso angespannt. Es ist gerade deshalb notwendig, dass unabhängig von der Regelversorgung auch die Versorgung außerhalb der Öffnungszeiten der Hausarztpraxen sichergestellt ist. Das muss auch mit Zahlen belegt werden,“ erklärte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. Daher habe der Kreistag das Thema fraktionsübergreifend aufgenommen und Forderungen aufgestellt. „Die medizinische Versorgung im Landkreis darf keine Lücken bekommen, die am Ende nur von den Notaufnahmen geschlossen werden können, obwohl diese einen anderen Versorgungsauftrag haben. Die Schließung jeder Notfallpraxis hat darauf negativen Einfluss“, zieht er die Schlussfolgerung. In Folge der Schließung der Kirrlacher Notfallpraxis verzeichnen das Medizinische Versorgungszentrum in der Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal und die Zentrale Notaufnahme ein erhöhtes Patientenaufkommen. „Wenn die Landespolitik hier nicht reagiert, haben wir einmal mehr ein Beispiel dafür, dass sich Private von ihrer Verantwortung zurückziehen und wir als öffentlich-rechtliche Krankenhausträger einspringen müssen. Das tun wir, aber dann müssen eben auch die Rahmenbedingungen stimmen“, machte Landrat Dr. Schnaudigel deutlich.

Erfolgreiche Bilanz der Bioabfallsammlung im Landkreis Karlsruhe

Für die nächsten Jahre sind keine größeren Veränderungen vorgesehen

Die getrennte Sammlung von Bioabfall im Landkreis Karlsruhe zeigt positive Effekte. Die Ergebnisse der Evaluation des Abfallwirtschaftsbetriebes (AWB) wurden dem Kreistag in seiner Sitzung am Donnerstag, 2. Mai, in der Wagbachhalle in Waghäusel vorgestellt. Das Gremium beschloss auf dieser Grundlage, das aktuelle Angebot aus freiwilliger Biotonne, Bringsystem und Eigenverwertung beizubehalten. Zugleich wurde die Verwaltung beauftragt zu prüfen, wie die getrennte Bioabfallerfassung weiter optimiert werden kann; denn ab 2025 gilt ein neuer gesetzlicher Anspruch an die Qualität des Bioabfalls. Und auch die Bioabfallmenge soll weiter gesteigert werden.

Seit 2021 wird der Biomüll im Landkreis Karlsruhe über ein Kombisystem aus einer freiwilligen Biotonne, einem Bringsystem und der Möglichkeit zur Eigenverwertung entsorgt. „Der Abfallwirtschaftsbetrieb hat die Daten der ersten beiden Jahre 2021 und 2022 erhoben, ausgewertet und den Prognosen aus der Bioabfallkonzeption gegenübergestellt. Die meisten Ziele haben wir sogar schon im ersten Jahr übertroffen. Und sowohl die Mengenverhältnisse als auch die Qualität sind positiv“, zog Carol Adam, Leiterin des AWB, eine erste Bilanz. Bereits 89 Prozent aller Grundstücke sind an die getrennte Bioabfallentsorgung angeschlossen. Davon nutzen 71 Prozent das Bringsystem oder die freiwillige Biotonne. Auch das Mengenziel für die Bioabfallerfassung von ursprünglich 10.750 Tonnen wurde in den ersten zwei Jahren mit 13.600 Tonnen im Jahr 2021 und über 14.800 Tonnen im Jahr 2022 übertroffen und liegt damit über dem Landesdurchschnitt. Dabei kommen 21 Prozent der Abfälle über die Biotonne, 50 Prozent über das Bringsystem und 29 Prozent werden eigenkompostiert.

Bei der Restabfallmenge konnte seit Beginn der getrennten Bioabfallerfassung ein deutlicher Rückgang beobachtet werden. Dadurch haben auch viele Kundinnen und Kunden ihre Restmülltonne verkleinert und Kosten eingespart. So wurden im ersten Jahr 93 Kilogramm pro Einwohner Restabfall erfasst, im Jahr 2022 fiel die Menge auf 84 Kilogramm pro Einwohner. Gleichzeitig hat sich auch seine Zusammensetzung positiv verändert: Der durchschnittliche Anteil an organischen Abfällen ist im Restmüll von 68 Kilogramm pro Einwohner auf 40 Kilogramm gesunken.

Bioabfall besteht zum Großteil aus den energiereichen Nahrungs- und Küchenabfällen und zu kleineren Anteilen aus Grünabfällen. Im Landkreis ist nur ein geringer Anteil an Fremdstoffen zu finden. Besonders gut ist die Qualität der Bioabfälle im Bringsystem, was zum Teil auf die kontrollierte Annahme der Abfälle zurückzuführen ist. Mit Blick auf die künftig zulässigen Grenzwerte im Biomüll muss die Qualität weiter gewährleistet werden. Ab 2025 dürfen nicht mehr als drei Prozent Fremdstoffe und ein Prozent Kunststoffe im Bioabfall enthalten sein. Anlagenbetreiber haben bei Überschreiten dieser Werte das Recht, die Annahme zu verweigern.

Die jährlichen Kosten für die getrennte Bioabfallerfassung belaufen sich auf rund 5,7 Millionen Euro, wovon die Einsammlung und der Transport sowie die Verwertungskosten mit circa 4,5 Millionen Euro den größten Anteil ausmachen. Sie bewegen sich damit im prognostizierten Rahmen. Grund dafür ist auch die große Beteiligung der Bevölkerung im Landkreis und die gute Akzeptanz der getrennten Bioabfallsammlung. „Der Anteil an Fehlwürfen ist gering, so dass die Bioabfälle hochwertig verwertet werden können.

Gleichzeitig sinkt die Restabfallmenge, die teuer verbrannt werden müsste. Daher sollen die Einwohnerinnen und Einwohner auch künftig die Wahl haben, auf welche der drei Arten des Kombisystems sie ihren Bioabfall entsorgen“, ergänzte Betriebsleiterin Carol Adam.

Der Landkreis Karlsruhe vermeidet durch Kooperationen einen Doppelausbauder Infrastruktur für den Glasfaserausbau

Der Glasfaserausbau durch die Breitbandkabelgesellschaft Landkreis Karlsruhe GmbH (BLK) kam in den vergangenen Jahren gut voran: Die Gesamtfördersumme im Landkreis aus Bundes- und Landesmitteln beträgt rund 111,67 Millionen Euro. Damit konnten bereits 7.935 Hausanschlüsse generiert werden. Von 25.000 erreichbaren Kunden profitieren bislang 5.053 aktiv vom kommunalen Ausbau der Glasfaserinfrastruktur im Landkreis. Mit der aktuellen Förderrichtlinie stellt sich die Situation aber schwierig dar: Für Kommunen ist es nahezu unmöglich, eine Förderzusage zum Ausbau von Glasfaserinfrastruktur zu bekommen. Der Ausbau auf eigene Kosten ist finanziell nicht darstellbar. Die Lösung ist ein kooperativer eigenwirtschaftlicher Ausbau durch private Telekommunikationsunternehmen.

„Durch den geförderten Ausbau haben wir Strukturen geschaffen, die uns es jetzt erstmals ermöglichen, mit den Telekommunikationsunternehmen zusammenzuarbeiten. Dabei wird nicht mehr unsere Glasfaser überbaut, sondern von den privaten Telekommunikationsunternehmen genutzt, um die Gebiete zu versorgen, die sie eigenwirtschaftlich erschließen können,“ so Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. Damit höre das Rosinenpicken der privaten Unternehmen auf, es entstehe eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe und die Städte und Gemeinden erhalten eine zukunftsfähige Glasfaserinfrastrukur in ihren Ortsteilen. Dies begrüßte der Kreistag. Einen zusätzlichen Sachstand zum Glasfaserausbau nahm das Gremium in seiner Sitzung, die am Donnerstag, 2. Mai, in der Wagbachhalle in Waghäusel stattfand, zur Kenntnis.

Der Landkreis und die Breitbandkabel Landkreis Karlsruhe GmbH haben 2023 mit der Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH eine Vereinbarung über den Ausbau getroffen. Diese beinhaltet die Nutzung der bereits vorhandenen Infrastruktur im Landkreis. Die Kommunen, die sich für einen Ausbau durch das Unternehmen entscheiden, schließen jeweils einen separaten Kooperationsvertrag ab. Mit dem interkommunalen Konzept und der Vereinbarung mit Deutsche Glasfaser soll ein Überbau vermieden werden. Inzwischen haben rund 75 Prozent der Kommunen einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Im vergangenen Jahr hat bereits der Ausbau in den ersten fünf Kommunen begonnen: in Dettenheim, Graben-Neudorf, Hambrücken, Philippsburg und Ubstadt-Weiher.

Seit Anfang 2024 häufen sich die Meldungen, dass die Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH sich aus angekündigten Ausbauprojekten zurückzieht. Im Landkreis will das Unternehmen jedoch an der Vereinbarung festhalten. Die bereits verlegte Infrastruktur ermöglicht einen schnellen Anschluss der Kunden. Die Planung für dieses Jahr sieht vor, die begonnenen Projekte zu größten Teilen fertigzustellen. Im Mai will das Unternehmen die Kommunen sowie die betroffenen Einwohnerinnen und Einwohner über die Pläne für 2025 und 2026 informieren. Neben der Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH gibt es weitere Interessenten für einen eigenwirtschaftlichen Ausbau im Landkreis. Aktuell finden Gespräche statt, um die den Möglichkeiten zu erörtern.

Gleichzeitig hat die Deutsche Telekom den Überbau bereits erschlossener Gewerbegebiete angekündigt. Die BLK hat mit dieser ausgearbeitet, ihre Produkte ohne doppelten Ausbau über die bereits bestehende Infrastruktur im Landkreis den Kunden anzubieten. Die Kooperation soll im nächsten Schritt finalisiert werden.

Die BLK wurde 2014 mit Sitz in Karlsruhe gegründet. Gesellschafter sind der Landkreis Karlsruhe und die TelemaxX Telekommunikation GmbH. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, eine Versorgung von mindestens 50 Mbit/s in allen Städten und Gemeinden des Landkreises zu erreichen.

Der Landkreis Karlsruhe rückt von der Erweiterung der Deponie in Karlsbad-Ittersbach ab Gesetzesvorgaben ändern den Umgang mit Erdaushub

Mit der gesetzlichen Neuerung zur Entsorgung von unbelastetem Bodenaushub, die seit Januar 2024 gilt, haben sich auch die Pläne des Landkreises Karlsruhe verändert. Unbelasteter Bodenaushub darf künftig nur noch in Ausnahmefällen abgelagert und muss ansonsten wiederverwertet werden. Der Kreistag hat daher mehrheitlich beschlossen, seinen Beschluss zur Erhöhung der Kreiserdaushubdeponie in Karlsbad-Ittersbach aus dem Jahr 2021 zurückzunehmen. Die Deponieabschnitte I und II werden mit dem Ziel stillgelegt, unbelasteten Bodenaushub zur Rekultivierung dieser Abschnitte anzunehmen und auf diese Weise zu verwerten. Der Deponieabschnitt III wird nach den neuen Vorgaben der Deponieverordnung weiterbetrieben. Gleichzeitig beauftragte das Gremium die Verwaltung, langfristige und wirtschaftliche Verwertungsmöglichkeiten für unbelasteten Bodenaushub durch einen Umschlag am Standort zu prüfen.

Der ganz überwiegende Teil des im Landkreis Karlsruhe anfallenden, nicht verunreinigtem Bodenaushubs wird verwertet. Nur etwa 15 bis 20 Prozent wird abgelagert. Hierzu werden im Landkreis sechs gemeindeeigene Deponien betrieben.

Für Städte und Gemeinden, die nicht über eigene Kapazitäten verfügen, betreibt der Landkreis die Kreiserdaushubdeponie in Karlsbad-Ittersbach. Dort wird Bodenaushub überwiegend aus Karlsbad, Waldbronn und Ettlingen und in geringem Umfang aus anderen Städten und Gemeinden im südlichen Kreisgebiet abgelagert. Die Deponie verfügt noch über eine Restkapazität von etwa 55.100 Kubikmetern, die sich ausschließlich auf den Abschnitt III begrenzt und voraussichtlich 2026 verfüllt gewesen wäre. Die Deponieabschnitte I und II haben mittlerweile ihre Endhöhen erreicht. Aus diesem Grund hatte der Kreistag im Jahr 2021 eine Erhöhung beschlossen.

Die Deponieverordnung besagt seit Anfang des Jahres, dass Abfälle, die einer Verwertung zugeführt werden können, nicht mehr angelagert werden dürfen. Für den Bereich Karlsbad und Umgebung geht die Verwaltung davon aus, dass ein Großteil der Mengen einer Verwertung zugeführt werden kann und somit nicht deponiert werden darf. Bis zu seiner vollständigen Verfüllung wird der Deponieabschnitt III in Karlsbad-Ittersbach weiterhin zur Ablagerung nicht verwertbaren Bodenaushubs betrieben. Die Verwaltung prüft zudem, ob am Standort ein Umschlagplatz für Bodenaushub und ein wirtschaftliches Angebot zur Verwertung dessen geschaffen werden kann. Das hat zum Ziel, ein Angebot zur Abgabe von verwertbarem unbelastetem Bodenaushub am Standort aufrechtzuerhalten.

Im Gremium wurden auch kritische Stimmen laut. Zwar sei die Zielsetzung, Bodenaushub weitestgehend zu vermeiden, sinnvoll, jedoch gibt es insbesondere im Landkreis Karlsruhe viele Regionen mit einer anspruchsvollen Topografie oder qualitativ ungünstigem Bodenmaterial, welches bei Baumaßnahmen anfällt und anderweitig verwertet oder beseitigt werden muss, was immer teurer werde. Befürchtet wird deshalb, dass sich die neue Gesetzeslage negativ auf die Bauwirtschaft auswirkt.

Herzlichst

Ihr

Markus Rupp, Bürgermeister